Overlay-Konzepte, Teil 2 So verlieren Währungsrisiken ihren Schrecken

Overlay-Management bei Währungen: Den Wechselkurs des US-Dollar zum Euro versuchen die Währungsspezialisten des Bankhauses Metzler zu nutzen, nämlich dann, wenn er aufwertet.

Overlay-Management bei Währungen: Den Wechselkurs des US-Dollar zum Euro versuchen die Währungsspezialisten des Bankhauses Metzler zu nutzen, nämlich dann, wenn er aufwertet. Foto: Bankhaus Metzler, eigene Darstellung

Als der Markt einbricht, dreht der US-Dollar durch. Kostet am 20. Februar ein Euro noch 1,08 Dollar, sind es am 9. März schon 1,14 Dollar, gefolgt von 1,07 Dollar am 19. März. Macht eine Amplitude von satten 6 Prozent. In nur vier Wochen. Das sind Turbulenzen, die die ohnehin schon Corona-leidgeprüften Anleger nicht auch noch haben müssen. Schließlich sind ihnen in der Zeit schon jene Anlagen weggesackt, die irgendwie mit Risiko zu tun haben – also fast alle, sogar Bundesanleihen.

Tindaro Siragusano bezeichnet Währungsrisiken deshalb als den ungebetenen Gast auf einer Party – und bietet sich selbst als Türsteher an. Im Jahr 2017 löste er sich von seinem damaligen Arbeitgeber, der Berenberg Bank, und gründete in Hamburg das Unternehmen 7orca. Sein Ziel: Siragusano will Anleger von Sorgen durch flatternde Währungskurse befreien. „Währungen bringen zwangsläufig keine langfristige Rendite. Stattdessen bergen sie unbezahlte Risiken“, sagt er dazu. Und die sind inzwischen eher mehr als weniger geworden.

Die Minuszins-Politik der Europäischen Zentralbank hat Anleger dazu gebracht, sich in fremden Währungsräumen nach Renditen umzusehen. Das ließ vor allem den US-Dollar-Anteil in Portfolios kräftig anschwellen und damit auch das Wechselkursrisiko. 

Das O im Namen 7orca steht für Overlay und das C für Currency, also Währung. Damit ist klar, was die Firma als Mittel zum Risiko-weg-Zweck empfiehlt: ein sogenanntes Währungs-Overlay. Das ist eine spezielle Form des Overlays, wie wir es in Ausgabe 02/2020 beschrieben haben. Auch hier wird das betreute Vermögen nicht angerührt. Stattdessen sollen zusätzliche Positionen in Derivaten dafür sorgen, dass insgesamt das gewünschte Währungsprofil entsteht.

Auch hier ist es von Vorteil, wenn das Vermögen in einem Masterfonds zusammengefasst ist. Pflicht ist das aber nicht. Auch hier gibt es Spielarten, die lediglich Risiken begrenzen sollen, und welche, die zusätzliche Gewinne bescheren sollen. Und auch hier ist nicht wirklich klar, wie viele Anbieter in Deutschland wie viel Geld in dieser Hinsicht betreuen. Transparenz geht anders.