Die italienische Großbank Unicredit plant offenbar einen Zusammenschluss mit dem französischen Mitbewerber Société Générale. Der Plan stehe bereits seit Monaten auf der Agenda von Unicredit-Chef Jean-Pierre Mustier, berichtet die „Financial Times“. Demnach befinden sich die Überlegungen aber noch in einem frühen Stadium, konkrete Schritte seien noch nicht geplant.
Beide Seiten äußerten sich zurückhaltend zu dem Bericht: Auf Vorstandsebene gebe es keine Gespräche über ein Zusammengehen mit der Unicredit, hieß es von Société Générale. Die Unicredit erklärte, der aktuelle Restrukturierungsplan umfasse keine Zusammenschlüsse.
Klare Dementis sehen anders aus, zumal beide Aussagen nicht im Widerspruch zu einer langfristig geplanten Fusion stehen: Der „Financial Times“ zufolge habe man die Pläne wegen der instabilen politischen Lage in Italien zunächst um anderthalb Jahre nach hinten verschoben.
Für die Société Générale ist Mustier kein Unbekannter: der Franzose war von 1987 bis 2009 bei der Bank beschäftigt, zuletzt als Chef der Investmentsparte des Institutes. Dem Bericht zufolge sieht Mustier in der Société Générale den idealen Partner für sein Vorhaben, das Investmentbanking und das Geschäft der Unicredit in Osteuropa auszubauen.
Mit einem Börsenwert von gegenwärtig rund 33 Milliarden Euro im Fall der Unicredit und circa 30 Milliarden bei der Société Générale gehören beide Häuser zu den Schwergewichten der europäischen Bankenlandschaft.