Sachwertinvestments Tief im November – Preise für Luxusuhren fallen rasant

Fußball-Profi Jack Grealish (Manchester City) mit einer Uhr von Patek Philippe am Handgelenk

Fußball-Profi Jack Grealish (Manchester City) mit einer Uhr von Patek Philippe am Handgelenk: Die Preise für Luxusuhren sind in den vergangenen Monaten gefallen. Foto: Imago Images/Sebastian Frey

Irgendwie war es eine Ironie der Geschichte: Ausgerechnet als Corona die Welt lahmlegte und all die schillernden Sehen-und-gesehen-werden-Partys ausfielen, begann der Boom der Luxusuhren. Deren Preise kletterten auf dem Sekundärmarkt immer höher, vor allem bei Modellen von gefragten Marken wie Rolex, AP oder Patek Philippe. Und so zogen die Uhren als alternative Anlageklasse auch das Interesse vieler privater Investoren auf sich.

Luxusuhren-Index: Wertrückgang von fast 37 Prozent

Wer im Frühjahr 2022 in den überhitzten Markt einstieg, muss nun jedoch einen erheblichen Wertrückgang hinnehmen. In den vergangenen Monaten fielen die Preise ähnlich rasant, wie sie zuvor gestiegen war. Am 20. November hat der Index des Analysehauses Watch Charts, der die Wertentwicklung der Luxusuhren am Zweitmarkt erfasst, seinen vorläufigen Tiefpunkt erreicht. Der Index setzt sich aus 60 Uhren der 10 wichtigsten Luxusuhrenmarken nach Transaktionswert zusammen und zeigt den durchschnittlichen Marktpreis dieser 60 Modelle (in US-Dollar). Bei 46.976 US-Dollar lag dieser Wert noch am 11. März vergangenen Jahres. Im November waren es nur noch 29.608 – ein Rückgang von fast 37 Prozent.

Der Gesamtmarktindex für gebrauchte Luxusuhren des Unternehmens Watch Charts: Nach dem Boom in der Pandemie haben die Preise seit Frühjahr 2022 stark nachgelassen.
Der Gesamtmarktindex für gebrauchte Luxusuhren des Unternehmens Watch Charts: Nach dem Boom in der Pandemie haben die Preise seit Frühjahr 2022 stark nachgelassen. © Watch Charts

Auch Bloomberg verfolgt die Preise der 50 am häufigsten verkauften gebrauchten Luxusuhren. Dem daraus generierten „Subdial Watch Index“ zufolge sind die Preise für Top-Marken aktuell auf einem Zweijahrestief. Seit seinem Höchststand im April 2022 sind die Preise um insgesamt 42 Prozent gesunken – und ein Ende des Trends ist noch nicht in Sicht.

Wartelisten für Neu-Uhren weiter lang

Das Ende des Luxusuhren-Booms macht sich anscheinend nicht nur auf dem Zweitmarkt bemerkbar. Wie der Stern berichtet, sprach kürzlich Mohammed Seddiqi, Inhaber der weltgrößten Rolex Boutique in Dubai, über die Wartelisten in seinen Geschäften. Die würden erstmals wieder kürzer werden. „Aber nicht viel“, schob Seddiqi hinterher. Auf bestimmte Modelle, auf die vorher 10.000 Menschen gewartet haben, seien es jetzt „nur noch“ 8.000.

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