Luxus-Investments Seltene Whiskys auf Rendite-Höhenflug

Marco Jansen, Vertriebsleiter bei Whisky Investments, probiert einen seltenen Whisky.

Marco Jansen, Vertriebsleiter bei Whisky Investments, probiert einen seltenen Whisky. Foto: Whisky Investments

Die vergangenen Monate waren an den internationalen Kapitalmärkten äußerst turbulent. Der jüngst wieder aufflammende Handelskrieg zwischen den USA und China sowie die scheinbar unendliche Geschichte vom Brexit stellten die Nerven der Anleger auf eine harte Probe. Auf der Suche nach weniger volatilen Anlageklassen landet man zwangsläufig bei sogenannten Sachwertinvestments. Neben den Altbewährten wie Immobilien und Edelmetallen werden Anleger zunehmend auf Luxusgüter-Investments aufmerksam, zeichnen diese sich doch besonders durch ihre äußerst geringe Korrelation zum Kapitalmarktgeschehen und ihre Werthaltigkeit aus.

Einen Überblick über diese Investments bietet die jährlich erscheinende Publikation „Knight Frank Luxury Investment Index“. Unangefochtener Spitzenreiter unter den Luxus-Investments waren auf Zehn-Jahres-Sicht Whisky-Raritäten: Die Preise des schottischen Edel-Destillats legten um fast 600 Prozent zu. Weit dahinter folgen Sammlerwerte wie Autos (258 Prozent), Münzen (193 Prozent), Kunst (158 Prozent) und Wein (147 Prozent).

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 Quelle: maltwhisky.de

Die beeindruckenden Preissteigerungen der vergangenen Jahre – allein im schwierigen Börsenjahr 2018 war es ein Wertzuwachs von 40 Prozent – lassen besonders die Whisky-Raritäten immer mehr in den Fokus der Anleger rücken, und es gibt vieles, das für eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte spricht. Seinen Anfang genommen hat der Aufstieg des schottischen Nationalgetränks in der großen Whisky-Rezession der achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Whisky hatte den Nimbus eines Altherrengetränks für elitäre Kreise, und die Marktakzeptanz war äußerst gering.

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Infolgedessen mussten viele Destillerien Schottlands aus Kostengründen schließen. Brennereilizenzen wurden aufgegeben und die Manufaktur-gebäude teilweise abgerissen, womit sie für immer verloren sind. Damals hatte niemand den Weitblick, dass rund 20 Jahre später besonders aus Entwicklungsländern wie China oder Indien aufgrund des zunehmenden Wohlstands die Nachfrage nach Single Malt Whisky sprunghaft ansteigen würde.

Whisky darf sich nur das nennen, was nach den strengen Regeln der Scotch Whisky Association, kurz SWA, hergestellt wird. So muss das Destillat unter anderem mindestens drei Jahre auf schottischem Boden in Fässern reifen, bevor es sich überhaupt Whisky nennen darf. Besondere Single Malt Whiskys lagern bei den Brennereien oft 20 bis 30 Jahre oder gar mehr, bevor sie abgefüllt werden. Dies ist entscheidend für die aktuelle Marktsituation, denn in den vergangenen Jahren kam es zu einer zunehmenden Verknappung des Angebots an Whisky-Raritäten. Dem steht eine wachsende Nachfrage von Sammlern und Genießern aus aller Welt gegenüber.