Kommentar von Janus Henderson Investors Sind Immobilienaktien noch attraktiv?

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Kredite

Kredite beziehungsweise deren Zinsen geben Aufschluss über die Verfügbarkeit und Preise von Finanzierungen und wirken wie ein Überdruckventil für die Immobilienmärkte. Eine zu starke und leichtfertige Kreditvergabe hat eine Überhitzung der Märkte zur Folge wie zuletzt in den Jahren 2005 bis 2007. Fallen dann die Immobilienpreise, bringt das Gläubiger wie Schuldner in die Bredouille. Eine zu restriktive Kreditvergabe wiederum würde bedeuten, dass die Preise an die höheren Kapitalkosten von Investoren mit viel Eigenkapital angepasst werden müssen.

An den Kreditmärkten hat die Finanzkrise tiefe Narben hinterlassen, weshalb diese nach wie vor im Risikovermeidungsmodus sind. Finanzierungen sind zwar verfügbar, aber an den meisten Märkten nicht mehr so reichlich wie zuvor und im Allgemeinen nur für bonitätsstärkere Kreditnehmer und Vermögenswerte. Auch für Entwicklungsprojekte stehen weniger Finanzierungsmittel zur Verfügung. Die Verschuldung an den weltweiten Immobilienmärkten macht uns daher derzeit weniger Sorgen – mit China als rühmlicher Ausnahme angesichts der Unsicherheit über die tatsächliche Höhe der Verbindlichkeiten im chinesischen Finanzsystem.

Auch haben die börsennotierten Immobiliengesellschaften in unserem Fonds ihre Lehren aus den Jahren 2007 bis 2009 gezogen. Heute ist ihre Verschuldungsquote mit durchschnittlich 30 Prozent geringer. Zugleich haben die Unternehmen die in den vergangenen Jahren günstigen Konditionen für langlaufende Kredite genutzt, um die Laufzeiten ihrer Verbindlichkeiten zu verlängern und sich die historisch niedrigen Zinsen für einen möglichst langen Zeitraum zu sichern. Sollten demnächst die Zinsen tatsächlich steigen, dürften sich die Folgen für Gewinne und Dividenden der Immobilienfirmen in Grenzen halten.