Bis 2040 Institutionelle Nachfrage hebt deutschen Immobilienmarkt auf 1,8 Billionen Euro

Peter Hayes, globaler leiter Investment-Forschung bei PGIM Real Estate

Peter Hayes, globaler leiter Investment-Forschung bei PGIM Real Estate: „Die fortschreitende Etablierung von Immobilien als Anlageklasse treibt das Wachstum der investierten Bestände an.“ Foto: PGIM Real Estate

Das Volumen des investierten Immobilienbestands in Deutschland soll aufgrund der wachsenden Nachfrage von institutionellen Anlegern von 600 Milliarden Euro im Jahr 2020 auf 1,15 Billionen Euro im Jahr 2030 und auf 1,8 Billionen Euro im Jahr 2040 ansteigen. Das belegt die Studie von PGIM Real Estate: „A Bird's Eye View of Real Estate Markets“. Auf Deutschland, das weltweit an vierter Stelle liegt, entfallen demnach etwa 6,1 Prozent des weltweit investierten Immobilienbestands, der sich Ende 2020 auf insgesamt schätzungsweise 9,5 Billionen Euro belaufen dürfte.

PGIM Real Estate veröffentlichte 2003 erstmals den Bericht „A Bird's Eye View of Real Estate Markets“ mit Prognosen zur Wertentwicklung des weltweiten investierbaren Immobilienbestands. Als Grundlage dient ein Modell, das die Beziehung darstellt zwischen der Größe des investierbaren Immobilienbestands eines Landes auf der Grundlage des BIP – einem Maß für die Gesamtwirtschaftsleistung, das stellvertretend für die Größe des Immobilienmarktes steht – und dem Pro-Kopf-BIP, das das Einkommens- und Produktivitätsniveau misst und stellvertretend für die Immobilienqualität steht. Zur Erstellung der jüngsten Studie wurde das Modell mit aktualisierten Wirtschaftsdaten aus 55 Ländern neu berechnet, die als funktionierende Immobilienmärkte gelten. Die Schätzungen schließen selbstgenutztes Wohneigentum aus.

China wird Japan auch beim Immobilienmarkt einholen

Das globale Gesamtvolumen wird sich bis 2040 voraussichtlich auf 37,3 Billionen Euro vervierfachen, was einer jährlichen Wachstumsrate von 7 Prozent entspricht. Diese Entwicklung wird vor allem durch die weitere Erschließung der asiatisch-pazifischen Immobilienmärkte vorangetrieben. Das prognostizierte jährliche Wachstum des deutschen Immobilienmarktes in den nächsten zehn Jahren beträgt 4 Prozent.  „Die fortschreitende Etablierung von Immobilien als Anlageklasse treibt das Wachstum der investierten Bestände an. Da sich Länder weiterentwickeln, wohlhabender werden und Zugang zu offeneren Finanzmärkten erhalten, wird immer mehr in den investierbaren Bestand einfließen“, erklärt Peter Hayes, globaler leiter Investment-Forschung bei PGIM Real Estate.

Die 20 Länder, die in der PGIM-Rangliste der investierten Bestände für 2020 an erster Stelle stehen, machen mehr als 90  Prozent des weltweiten Gesamtbestands aus. Dies zeigt, dass die handelbaren Immobilien stark auf die größten und am weitesten entwickelten Länder konzentriert sind. Allein auf die USA entfallen 32,5 Prozent des weltweiten Bestands, gefolgt von Japan mit 8,4 Prozent, Großbritannien mit 6,8 Prozent, Deutschland mit 6,1 Prozent und China mit 5,9 Prozent. Zusammen machen diese fünf Märkte einen kumulierten Anteil von 60 Prozent des Weltmarkts aus. Die zehn wichtigsten internationalen Märkte, die durch Frankreich, Hongkong, Kanada, Australien und die Schweiz vervollständigt werden, kommen zusammen auf einen Anteil von 77 Prozent.

Investierbare und investierte Immobilienbestände 2020 nach Ländern und in Milliarden.   Quelle: MSCI/IPD, Oxford Economics, PGIm Real estate

Die Studie unterscheidet zwischen dem Wert der investierten Bestände – das heißt hochwertiger, institutioneller Immobilien, die tatsächlich gehandelt werden – und den investierbaren Beständen, die den Anlegern zeigen, welchen Umfang die investierbaren Bestände noch erreichen könnten. Der Umfang des investierten Bestands zeigt auf, wie groß die Möglichkeiten für Immobilieninvestitionen heute sind. Der Wert des investierbaren Bestands eines Landes ist hingegen für Anleger relevant, die im Laufe der Zeit ein Portfolio aufbauen wollen.