Family Office Compass Nur jeder dritte Generationswechsel klappt

Leitet als Generaldirektor Wealth Managment bei der UBS das Geschäft mit UHNWIs: Josef Stadler

Leitet als Generaldirektor Wealth Managment bei der UBS das Geschäft mit UHNWIs: Josef Stadler

Weltweit gibt es 5.300 Single Family Offices, wie aus aktuellen Zahlen von Campden Wealth hervorgeht. Diese Single Family Offices betreuen den Angaben zufolge Privatpersonen mit einem investierbaren Vermögen ab mindestens 100 Millionen US-Dollar. Doch: „Zurzeit verlaufen nur rund 30 Prozent der Transfers an die nächste Generation erfolgreich“, sagt Josef Stadler, Leiter des globalen UHNWI-Geschäfts der UBS.

Der Vermögensverwalter hat daher zusammen mit dem Cambridge Institute for Family Enterprise den Family Office Compass (Internetseite in englischer Sprache) herausgebracht. Der strategische Leitfaden soll UHNW-Familien beim Generationswechsel unterstützen und Hilfestellungen bieten, um das Familienvermögen zu bewahren und zu vermehren.

Der Family Office Compass soll Familien auch bei der Errichtung eines zeitgemäßen Family Office unterstützen. Zudem beleuchtet der Leitfaden die strategische Rolle eines Family Office, die über die traditionelle und kurzfristige Vermögensverwaltung hinausgeht. Zugleich zeigt er auf, wie ein Family Office die Familie von einer Generation zur nächsten begleiten kann, indem vor allem für Einigkeit unter den Familienmitgliedern sorgt.

Generationswechsel mit Hindernissen

Die Angaben von Campden Wealth stützen eine zentrale Erkenntnis des Global Family Office Report 2016: Demnach erwarten rund 70 Prozent der Family Offices einen Generationswechsel innerhalb der nächsten 15 Jahre. Doch nur 37 Prozent glauben den Angaben zufolge, dass die nächste Generation willens ist, sich stärker in der Führung der Familienangelegenheiten zu engagieren.

Grund dafür ist dem Bericht zufolge oft nicht fehlendes Interesse oder mangelnde Eignung. Vielmehr kann keine Möglichkeit gefunden werden, sich auf eine Weise einzubringen, die den persönlichen Interessen und Lebensentwürfen Rechnung trägt. Viele Familien empfinden es als eine Herausforderung, einem möglichen Nachfolger das Vertrauen zu schenken. Gleichzeitig kann es für Family Offices anspruchsvoll sein, gegenüber der jüngeren Generation relevant zu bleiben.

Potential für weitere Family Offices

Weiteren Schätzungen von Campden Wealth zufolge sind mehr als 75 Prozent der Family Offices in Europa oder Nordamerika angesiedelt. Weitere 17 Prozent befinden sich in der Region Asien/Pazifik und über 8 Prozent in Schwellenländern. Weiterhin gehören weltweit 740 Family Offices Privatpersonen dem UHNW-Segment an, deren investierbares verwaltetes Vermögen mindestens eine Milliarde US-Dollar beträgt. Davon befinden sich 30 Prozent in Europa, 36 Prozent in Nordamerika, 24 Prozent in der Region Asien/Pazifik und 10 Prozent in Schwellenländern.

In ihrem Billionaires Report 2016 kommen UBS und Pricewaterhouse Coopers zu dem Schluss, dass es in Nordamerika, Europa und der Region Asien/Pazifik 1.397 Milliardäre gibt. Basierend auf dieser Zahl und der Schätzung bezüglich Family Offices von Milliardären pro Region geht die UBS davon aus, dass 65 Prozent der europäischen Milliardäre über ein Family Office verfügen. In Nordamerika sind es 50 Prozent und in der Region Asien/Pazifik 34 Prozent.

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