Europäisches Fondsvehikel Eine Bestandsaufnahme zum Spätzünder Eltif

Europa will Vorbild in Sachen erneuerbare Energien und grüne Infrastruktursein. Benötigt wird dafür viel Geld, das über den Eltif auch von institutionellen Investoren und Privatanlegern kommen soll.

Europa will Vorbild in Sachen erneuerbare Energien und grüne Infrastruktur sein. Benötigt wird dafür viel Geld, das über den Eltif auch von institutionellen Investoren und Privatanlegern kommen soll. Foto: imago images / Rupert Oberhäuser

Wäre der European Long Term Investment Fund – kurz Eltif – eine Rakete, der Mond wäre auch nach bald neun Jahren Entwicklungszeit in weiter Ferne. Deshalb drückt die Europäische Union jetzt auf die Tube. Den Treibstoff für die Mission soll Eltif 2.0 bieten – die Novelle, die zum 10. Januar diesen Jahres in Kraft getreten ist, bringt eine Reihe an Veränderungen mit sich.

Dass es diesen Schub braucht, ist den ehrgeizigen Zielen der EU geschuldet. Zwar sollen die Fondsvehikel nicht Mond oder Mars erreichen – dafür aber die Transformation der europäischen Infrastruktur stemmen. Dementsprechend braucht es Investitionen in Solar- und Windparks, Verkehr, Digitalisierung sowie in mittelständische Unternehmen, die ebenfalls einen Beitrag leisten, etwa um den Klimawandel zu bremsen. Benötigt wird dafür neben Kapital von Staat und institutionellen Investoren auch Geld von Privatinvestoren.

Denen war das ursprüngliche Eltif-Konstrukt jedoch viel zu komplex. Eine Pleite mit Ansage: Der Deutsche Fondsverband BVI hatte bereits zum Start des Projekts 2015 darauf hingewiesen, dass die Regulierung zu streng, das Vorhaben „overengineered“ also zu aufwendig, teuer und nicht an die Bedürfnisse der Kunden und des Vertriebs angepasst sei. Alles in allem: ein „Rohrkrepierer“. Und die Zahlen geben dem Verband recht. 2022 gab es lediglich 77 Eltifs in Europa mit einem Volumen von 11 Milliarden Euro. Das macht 0,07 Prozent der innerhalb der EU verwalteten Vermögenswerte aus. Endlich darf in Anteile an Unternehmen (Private Equity), Kredite (Private Debt), Infrastruktur und Immobilien investiert werden – leisten kann es sich aber fast keiner.

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