BVI-Studie Portfoliomanagement-Standort Deutschland verliert an Bedeutung

Blick über die Dächer von München

Blick über die Dächer von München: Die bayerische Landeshauptstadt ist der wichtigste Portfoliomanagement-Standort für institutionelle Anleger in Deutschland. Foto: imago images/Christian Offenberg

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Deutschland ist der drittgrößte Standort für das Portfoliomanagement von Fonds und Mandaten in Europa: Rund 15 Prozent der täglichen Anlageentscheidungen Portfoliomanagements bei europäischen Fonds werden hierzulande übernommen. Bei Mandaten sind es fünf Prozent. Insgesamt verantworten deutsche Anbieter die Anlageentscheidungen für Vermögen von 2,8 Billionen Euro. Doch die relative Bedeutung des Portfoliomanagement-Standortes Deutschland sinkt, wie eine Studie des Fondsverbands BVI feststellt.

Auslagerung von Portfoliomanagement-Dienstleistungen nimmt zu

Während das Volumen der ins Ausland ausgelagerten Vermögen in den vergangenen zehn Jahren jährlich um 8,2 Prozent gewachsen ist, waren es beim Management ausländischer Bestände in Deutschland nur 4,1 Prozent. 2022 wurden demnach netto Portfoliomanagement-Dienstleistungen in Höhe von 59 Milliarden Euro importiert. 2012 kam Deutschland noch auf einen Netto-Export von 71 Milliarden Euro. „Damit werden Entscheidungen über die Lenkung des Kapitals deutscher Investoren in Wachstum, Innovation und die nachhaltige Transformation zunehmend durch Portfoliomanager im Ausland getroffen – insbesondere in London und den USA“, heißt es in der BVI-Studie.

Bezogen auf das gehaltene Fondsvermögen ist Deutschland mit einem Anteil von 28 Prozent jedoch der mit Abstand größte Markt in Europa. Ein großer Teil des Vermögens wird
nicht von den Anbietern gemanagt, die die Fonds und Mandate administrieren, sondern von Dritten.

Zum Stichtag 31. Dezember 2022 war das Portfoliomanagement bei 39 Prozent des von deutschen Anbietern administrierten Vermögens in Fonds und Mandaten an eine andere Gesellschaft ausgelagert. Das entspricht 1,2 Billionen Euro. Im Gegenzug haben deutsche Anbieter Anlageentscheidungen für knapp eine Billion Euro in fremden Portfolien übernommen, von Produkten anderer Konzerngesellschaftenwie einer Luxemburger Tochtergesellschaft – oder konzernfremden Anbietern.

 

Innerhalb Deutschlands konzentriert sich die Portfolioverwaltung auf vier Regionen. Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet haben einen Marktanteil von 61 Prozent, was einem gemanagten Vermögen von 1,8 Billionen Euro entspricht. Der zweitgrößte Standort ist München (20 Prozent), gefolgt von der Rhein-Ruhr-Region (11 Prozent) und Hamburg (5 Prozent). Auf andere Orte entfallen insgesamt 4 Prozent.

Insgesamt ist Deutschland ein institutionell geprägter Markt. Zwei Drittel des Portfoliomanagements erfolgt für Produkte, die sich an Versicherungsgesellschaften, Pensionseinrichtungen, Stiftungen und andere Institutionen richten. Speziell in München ist der Anteil des institutionellen Geschäfts mit 94 Prozent besonders hoch. Die größte Rolle spielen Produkte für private Haushalte mit einem Anteil von 46 Prozent im Rhein-Main-Gebiet.

Die gesamte BVI-Studie können Sie hier herunterladen.

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