Der erste Eindruck findet online statt Wege jenseits der klassischen Kundenakquise

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Erbschaften in Deutschland

Bis 2024 werden die Deutschen 3.001 Milliarden Euro erben. Damit wird in den kommenden Jahren mehr als 50 Prozent des aktuellen Vermögens an die nächste Generation übergeben. Den größten Teil der Erbmasse stellen mit etwa 50 Prozent die Immobilien dar. Durchschnittlich bekommt jeder Erbe aber immerhin rund 242.000 Euro. Die nachstehende Grafik zeigt, dass rund 30 Millionen Deutsche in die Kategorie „potenzielle Erben“ fallen. Diese kommen zum Teil erstmals in den Besitz von einem größeren Vermögen:

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Die Erben betreten damit oftmals Neuland. Sie haben kaum einen Branchenüberblick und der Weg der Recherche zur richtigen Bank beginnt online. Viele werden auch Vergleichsportale oder ähnliches für den ersten Überblick nutzen, da ihnen die Vorgehensweise vertraut ist und sie die Objektivität und Unabhängigkeit schätzen.

Neukundenakquisition im Digitalisierungszeitalter

Die Online-Affinität der Bankkunden nimmt weiter rasch zu. Diese online-affinen Kunden sind es bereits aus dem Alltag gewohnt, verstärkt den Komfort fortgeschrittener Digitalisierung zu nutzen. Dies soll auch auf die Bankgeschäfte übertragen werden. Es beginnt bereits bei der Auswahl der richtigen Bank. Die generelle Aussage, dass Bankkunden als offen für digitale Innovationen gelten, lässt sich allerdings nicht voll und ganz auf das Private Banking übertragen. Dessen Kunden polarisieren vielmehr, indem sie eine Mischung aus Vorteilen klassischer und digitaler Bankenwelt fordern.

Auffällig ist, dass sich in den vergangenen Jahren der Weg des Kunden in die Bank verändert hat. Während er früher als klassischer Walk-in-Kunde bei der Bank aufgeschlagen ist, informieren sich heute viele bereits vor dem ersten Gespräch online über das Angebot der Banken. Banken müssen potenzielle Kunden künftig noch stärker dort abholen, wo sie sind, nämlich online. Tendenz weiter stark steigend, bei gleichzeitig jünger werdendem Publikum.

Da bereits mehr als jeder dritte Bundesbürger als Hauptgrund für einen Bankenwechsel die Vorteile im digitalen Auftritt nennt, ist die Digitalisierung im Private Banking gleichfalls zur Chefsache zu erklären. Vergleichsportale geben dem Kunden den nötigen Überblick, Transparenz, Objektivität, einen persönlichen Eindruck und ermöglichen die bequeme Kontaktaufnahme per Mausklick.

Die Königsklasse wird weiterhin die Weiterempfehlung über Bestandskunden sein. Allerdings wird im Digitalisierungszeitalter die Online-Neukundengewinnung immer wichtiger. Die Banken können dadurch Prozesse optimieren und sich auf die persönliche Beziehung mit dem Kunden fokussieren.

Es geht also nicht einfach darum, digitale Defizite aufzuholen, sondern um den nachhaltigen Erhalt beziehungsweise die Rückgewinnung des Führungsanspruchs. Dabei stellen sowohl die langjährigen persönlichen Kundenbeziehungen als auch die Neukundenakquise die Basis für die neuen Geschäftsmodelle dar.