Alternative Deal-Strukturen Co-Investments rücken zunehmend in den Fokus erfahrener Investoren

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Asset Manager bestätigten daher zum einen das große Wachstum von Co-Investments in der Vergangenheit, was sich aus ihrer Sicht zudem für die Zukunft fortschreiben wird. Auf die Frage, in welchen Anlageklassen besonders mit einem Nachfrageanstieg in den nächsten zwei Jahren zu rechnen sei, antworteten viele Teilnehmer, dass dies gerade im Equity-Bereich erwartet wird, sowohl bei Corporate, Real Estate, aber auch Infrastruktur. Fast 90 Prozent der Befragten gehen darüber hinaus davon aus, dass es auch ein signifikantes Wachstum bei Corporate Private Debt Co-Investments geben wird. Für andere Debt-Klassen ist die Wachstumserwartung jedoch noch verhalten.

Renditetreiber und Gebühren für Co-Investments

Besonders niedrigere Gebühren (aus Sicht von 80 Prozent der Befragten), aber auch das geringere Blindpoolrisiko (48 Prozent) zählen die Umfrageteilnehmer als Renditetreiber bei Co-Investments auf. Genannt werden zudem Vorteile durch die aus Sicht der Anleger schnellere Investierbarkeit und auch durch die zielgerichtete Auswahl renditestarker Investitionen (je 44 Prozent). Sowohl für Sidecars, aber auch Co-Investment-Fonds bestätigt das Ergebnis der Umfrage, dass Managementgebühren ebenso wie auch Carry für Co-Investments geringer sind als bei klassischen Fonds ohne Co-Investments.

Die Covid-19 Pandemie führt bei deutschen institutionellen Anlegern weder zu einem Nachfrageschub noch zu einem Einbruch bei Co-Investments. Sie werden nach Einschätzung sowohl von Investoren wie auch Asset Managern zunehmend an Bedeutung gewinnen. Das investierte Kapitalvolumen steigt und somit auch die Diversifikation in den geläufigen Anlageklassen alternativer Investments. Zudem geht hiermit auch ein Erfahrungszuwachs bei den Investoren einher.

Entsprechend fordern Investoren beim Eingehen neuer Fondsinvestments zunehmend Co-Investment-Rechte ein. Weiterer Treiber ist das hohe „Dry Powder“ in vielen alternativen Investment-Anlageklassen, denn Co-Investments bringen Kapital schneller zum Arbeiten – auch wenn sie zugleich das insgesamt für eine Anlageklasse zur Verfügung stehende Kapital noch weiter erhöhen.

Nachfrage nach Co-Investments für verschiedene Assetklassen

Die gesteigerte Nachfrage nach Co-Investments geht einher mit der wachsenden Nachfrage nach alternativen Investments im Allgemeinen. Dies bestätigt auch die diesjährige Investorenbefragung des BAI. Fast die Hälfte der Investoren gab an, grundsätzlich in Co-Investments zu investieren. Besonders aktiv sind Versicherungen und Pensionskassen. Stiftungen und CTAs sind hingegen weniger aktiv. Diese Differenzierung scheint mit der jeweiligen Größe der Assets under Management (AuM) bei den Investoren begründbar zu sein: Co-Investments nutzende Versicherungen, Versorgungswerke und Pensionskassen haben gemäß der Umfrageergebnisse häufig AuM auch deutlich über 10 Milliarden Euro. Wohingegen andere Co-Investoren eher geringere AuM verwalten. Für Co-Investments braucht es vor allem Erfahrung in der Asset-Klasse sowie hinreichend Kapital und schnelle Entscheidungswege.