Alternative Deal-Strukturen Co-Investments rücken zunehmend in den Fokus erfahrener Investoren

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Bei beiden Ausgestaltungsweisen ist der Faktor Zeit entscheidend. Die Prozesse der Investoren müssen hierzu beschleunigt werden, sodass die Entscheidungsfindung in nur wenigen Wochen abgeschlossen ist, was mitunter erhebliche Personalkapazitäten erfordert. Diesen Aufwand umgehen die Co-Investment-Fonds, bei denen die Investoren sich an einem Fonds beteiligen, der dann wiederum in Co-Investments investiert.

Vorteile von Co-Investments für Asset Manager und Investoren

Die Gründe für Co-Investments sind vielfältig. Augenfällig ist natürlich der enge Markt für Zielinvestments und beträchtliches Dry Powder in vielen Private-Equity-Fonds. Hier können Co-Investments nicht nur die Türe zu einem neuem Investmentuniversum eröffnen, was den konkreten Anforderungen und der Branchen-Expertise des Investors entspricht und zudem kein Blindpool-Risiko enthält.

Investoren können dadurch vor allem auch das Rendite-Risiko-Profil im Portfolio verbessern, zum Beispiel durch geringere Verwaltungsgebühren bei Management und Performance-Gebühren. Durch den direkten Zugang zum Unternehmen können Investoren also auch mehr Einfluss nehmen im Vergleich zur klassischen Beteiligung mithilfe von Einzelfonds, was gerade auch unter ESG-Gesichtspunkten eine neue Bedeutung erhält.

Das Konzept von Co-Investments erlaubt also vor allem auch eine große Flexibilität und bringt daher Vorteile für Asset Manager sowie für Investoren. Gerade durch die parallele Investition zu einem Fonds gibt es allerdings eine Reihe von Besonderheiten zu berücksichtigen, etwa gesellschaftsrechtlicher Natur (inklusive Abstimmungsvereinbarungen) oder unter Governance-Gesichtspunkten. Zudem erfolgt das Co-Investment in der Regel zum gleichen Zeitpunkt wie beim Fonds und grundsätzlichen gleichen Bedingungen (anteiliger Kaufpreis) wie die Beteiligung des Fonds.

Für die Asset Manager bieten Co-investments verschiedenste Vorteile. Zum einen können sie Transaktionen tätigen, die sie aufgrund von Restriktionen – Limits bezüglich Transaktionsgrößen, regionale Allokationsgrenzen und mehr – sonst nicht allein tätigen könnten. Zum anderen lässt sich – besonders großen – Investoren ein zusätzlicher Investitionsanreiz bieten. Somit wird die Beziehung zwischen Investor und Asset Manager – bei erfolgreichen – Co-Investments deutlich gestärkt.

  Quelle: BAI White Paper Co-Investments, Oktober 2020