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Absicherungsstrategien im Vergleich Wie man sein Anleiheportfolio für die Zinswende wappnet

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Kreditprämie ist konstant hoch

Investoren in allen Segmenten des Anleihemarktes müssen sich also mit den möglichen Folgen einer Zinswende auseinandersetzen. Bei Unternehmenskrediten können sich Anleger mit der richtigen Strategie jedoch auf zukünftige Veränderungen einstellen. Das wichtigste Argument für ein Engagement in diesem Segment ist die Kreditprämie – der Risikoaufschlag, den Investoren einstreichen, die sich anstelle von sicheren Staatsanleihen für Bonds von Unternehmen entscheiden.

Daher lässt sich auch die Gesamtrendite eines Kreditportfolios in zwei Komponenten auftrennen: Die Rendite von Staatsanleihen und den Risikoaufschlag in Form der Kreditprämie.

Veranschaulichen lässt sich das anhand des Portfolios, das dem Barclays US Corporate Bond Index zugrunde liegt: Trennt man von dessen Gesamtrendite die Rendite von US-Treasuries mit vergleichbarer Duration ab, erhält man die Kreditprämie. Und während die Rendite von US-Treasuries seit August 2000 von 600 Basispunkten auf aktuell rund 160 Basispunkte gesunken ist, liegt die Kreditprämie noch immer nahe ihres langfristigen Durchschnitts.

Zinsrisiko eliminieren, Kreditprämie sichern

Am Kreditmarkt gehen Investoren mindestens zwei Risiken ein: das Zinsrisiko und das Kreditrisiko. Entscheidend ist, dass sie dafür im Falle des Zinsrisikos aktuell kaum entlohnt werden, während die Risikoprämie im Falle des Kreditrisikos weiterhin attraktiv ist.

Wer also der Ansicht ist, dass die Zinssätze weiter steigen werden, der sollte nach einer Strategie suchen, mit der es möglich ist, das Zinsrisiko im Portfolio zu eliminieren und die Kreditprämie weiterhin einzustreichen. Eine solche Zinsabsicherung dürfte zugleich auch die zweite aktuell drohende Gefahr, die Kursvolatilität, erheblich mindern.

 Quelle: UBS Asset Management (per 31. Oktober 2016)

Im Prinzip haben Anleger zwei Möglichkeiten, das Zinsrisiko in ihrem Portfolio zu senken. Erstens können sie ihr Portfolio auf Anleihen mit kurzer Duration umstellen. Zudem können sie versuchen, das Zinsrisiko mithilfe einer Zinsabsicherung vollständig zu eliminieren. Beide Strategien lassen sich über indexbasierte Lösungen wie Exchange Traded Funds (ETFs) effizient im Portfolio darstellen.

Je nach tatsächlicher Zinsentwicklung schneidet die eine oder andere Strategie besser ab. Trifft die Diagnose zu, dass wir uns aktuell – zumindest am amerikanischen Markt – in ein Umfeld längerfristig steigender Zinsen hineinbewegen, ist die zweite Strategie die attraktivere, wie der folgende Vergleich zeigt.

Absicherungsstrategien im Vergleich

Betrachtet wird zunächst die Strategie, die auf kurzlaufende Anleihen setzt. Sie lässt sich mithilfe des Barclays US Corporate 1–5 Year Term Bond Index abbilden, der sich auf Anleihen mit einer Laufzeit von ein bis fünf Jahren beschränkt.

Diese Strategie mindert das Zinsänderungsrisiko jedoch nur zu einem gewissen Grad, denn zugleich sinkt auch die Kreditprämie, da sich das Engagement zum kurzen Ende der Kreditkurve hin verschiebt. Zum Stichtag 31. Oktober 2016 betrug die Kreditprämie in diesem Index nur 91 Basispunkte, wohingegen sie bei Anleihen mit einer Laufzeit von mehr als zehn Jahren bei 162 Basispunkten lag.

Demgegenüber erreicht die zweite Strategie ihre Absicherung dadurch, dass Leerverkäufe von Treasury-Futures mit ähnlichen Durationen wie die zugrundeliegenden Unternehmensanleihen in den Index einbezogen werden. Auf diesem Konstruktionsprinzip beruht etwa der Barclays US Corporate Duration Hedged Bond Index. So erreichen Anleger eine Duration von nahezu null und streichen dennoch die gesamte Kreditprämie über einen breit diversifizierten Index ein.

Eine historische Betrachtung verdeutlicht das unterschiedliche Profil der beiden Ansätze. Dafür betrachten wir einen Zeitraum vom August 2000 bis zum August 2016 und darin einen kürzeren Ausschnitt von Mai 2003 bis Juni 2006. In diesen rund drei Jahren ist die Fed Funds Rate von einem Prozent auf 5,25 Prozent gestiegen – dieser Zeitraum dient also als Testfall für die Zeiten, die nun kommen könnten. Über beide Zeiträume hinweg vergleichen wir die Varianten mit dem klassischen Barclays US Corporate Bond Index.