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Absicherungsstrategien im Vergleich Wie man sein Anleiheportfolio für die Zinswende wappnet

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Durations-Hedge für Zeiten steigender Zinsen

Es zeigt sich, dass die Kurzläufer-Variante über den gesamten Zeitraum eine Überrendite gegenüber dem Portfolio mit Durations-Hedge erbracht hat. Das überrascht insofern nicht, als auch die kurzlaufenden Bonds vom allgemeinen Zinsrückgang profitiert haben, der die Renditen im Untersuchungszeitraum von sechs auf 1,6 Prozent hat sinken lassen.

Im Vergleich zum Gesamtindex ist die Wirkung noch deutlicher – hier hat der nicht abgesicherte Index gegenüber seinem abgesicherten Pendant eine Überrendite von jährlich 400 Basispunkten erzielt. Über die vergangenen 16 Jahre hat es sich also gelohnt, das Zinsrisiko einzugehen, da die allgemeine Zinsentwicklung im Sinne der Investoren gearbeitet hat. Aber diese Zeiten scheinen nun vorerst vorbei.

 Quelle: Barclays Point, UBS Asset Management (per 31. August 2016)

Viel interessanter ist die relativ kurze Phase von 37 Monaten zwischen Mai 2003 und Juni 2006, in der die Zinsen nicht gefallen, sondern gestiegen sind. Interessanterweise hat die Option mit kurzlaufenden Anleihen in diesem Zeitraum keine nennenswerten Vorteile gebracht.

Dagegen zeigt sich die Wirkung des Durations-Hedge umso deutlicher. Denn in diesem Fall hat der abgesicherte Index jährlich um 120 Basispunkte besser abgeschnitten als das nicht abgesicherte Pendant. Das Umfeld in dieser Aufschwungphase war durch steigende Renditen bei US-Treasuries und eine gleichzeitige Verengung der Kreditspreads geprägt – genau die Bedingungen, die nun erneut möglich erscheinen.

Kredit-Investoren, die sich auf eine Zeit längerfristig steigender Zinsen einstellen wollen, sind also keineswegs hilflos. Im Gegenteil: Wenn es ihnen wie beschrieben gelingt, das Zinsrisiko in ihrem Portfolio auszuschließen, lässt sich die Kreditprämie ohne Abstriche isolieren.

So können sich Investoren auf das konzentrieren, was den Markt für Unternehmensanleihen so attraktiv macht: Starke Unternehmen, für die sich das Umfeld in nächster Zeit noch deutlich verbessern könnte.


Über den Autor:

Dag Rodewald Leitet bei der UBS Asset Management den Vertrieb von ETFs in Deutschland und Österreich. Vor seinem Wechsel zur UBS im Oktober 2013 war er unter anderem für die Commerzbank und Merrill Lynch tätig.

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