Auf der Suche nach lukrativen Anleihen gibt es im aktuellen Niedrigzinsumfeld wenige Anlagemöglichkeiten für Investoren. Nur die Bereitschaft zu erhöhtem Risiko ermöglicht noch eine attraktiver Renditen. In diesem Bereich haben sich neben ETFs auf amerikanische Unternehmensanleihen mit geringerer Kreditqualität (High Yield) inzwischen auch Produkte auf Staatsanleihen von Schwellenländern etabliert. Trotz der enormen Rückflüsse im ersten Quartal 2020 flossen in den vergangenen drei Jahren insgesamt 9 Milliarden Euro an Investorengeldern neu in Emerging Markets Bond ETFs.
Emerging Markets Bonds als Renditequelle
Für Investoren, die eine hohe Effektivverzinsung (Yield to Maturity, YTM) suchen, gibt es bei Renten-ETFs derzeit vier Anlage-Alternativen (siehe nachfolgende Grafik). Während europäische High-Yield-Unternehmensanleihen derzeit im Schnitt 4,2 Prozent YTM bieten, kommen ihre US-amerikanischen Pendants auf rund 6,1 Prozent.
Überblick der Effektivverzinsung bei Renten-ETFs
Die überraschende Rendite-Differenz zwischen ETFs auf Schwellenländeranleihen mit USD- und lokaler Währung ergibt sich aus den unterschiedlichen Durationen der ETFs. Dazu später mehr.
Währungskomponente bei EM Bonds ETFs
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Schwellenländer wie Russland, Brasilien oder Indonesien begeben Anleihen entweder in Hartwährung, zumeist US-Dollar, oder in ihrer lokalen Währung. Das Risiko setzt sich dementsprechend aus dem Bonitätsrisiko des Emittenten und dem Wechselkursrisiko zusammen. Welche Auswirkungen die Währungskomponente auf die Kursentwicklung haben kann, zeigt die nachfolgende Grafik. Hier wird die Performance der beiden jeweils größten EM Bond ETFs mit USD- und lokaler Währung beispielhaft miteinander verglichen. Während die Performance-Differenz zwischen den ETFs mit gleicher Währung 0,5 Prozent beziehungsweise 3,7 Prozent auseinanderliegt, beträgt die Spanne zwischen den USD und Lokalwährungs-Produkten bis zu 17,4 Prozent.
Vergleich der Index-Performance