Viktoria Delius-Trillsch im Gespräch „Die Event-Welt wird eine andere sein“

Viktoria Delius-Trillsch ist geschäftsführende Gesellschafterin von Rehblau Events: Mit dem „private banking kongress“ veranstaltet Rehblau das größte Wealth-Management-Forum in Deutschland.

Viktoria Delius-Trillsch ist geschäftsführende Gesellschafterin von Rehblau Events: Mit dem „private banking kongress“ veranstaltet Rehblau das größte Wealth-Management-Forum in Deutschland. Foto: Matthias Oertel

private banking magazin: Das Event-Geschäft ist in der aktuellen Krise eingebrochen. Wie wird sich der Markt in der Post-Corona-Ära wandeln?

Viktoria Delius-Trillsch: Kurzfristig wird sich die Veranstaltungswelt auf jeden Fall verändern. Konzerte und Fußballspiele sowie internationale Messen mit enormem Publikumsaufkommen werden es schwerer haben, wieder auf das gewohnte Niveau hochzufahren. Kleinere Konferenzen, Seminare und Workshops werden es da voraussichtlich etwas einfacher haben.

Wird sich auch das Verhalten der Gäste ändern?

Delius-Trillsch: Ein Event-Besuch wird vom Gast künftig sicherlich bewusster getroffen und alternative Teilnahme-Optionen werden gleich mitgeprüft. Handelt es sich um Fort- oder Weiterbildungen, sind die Events wichtig zum Austausch und zur Netzwerkerweiterung, bedarf es einer Teilnahme für mein berufliches Weiterkommen oder handelt es sich eher um ein Event zum Vergnügen? Könnte ich auch digital daran teilnehmen oder benötige ich den persönlichen Kontakt vor Ort? All diese Fragen werden wir uns in der Post-Corona-Zeit verstärkt stellen müssen und die Antworten darauf werden über den Erfolg oder Misserfolg neuer Event-Konzepte entscheiden. 

Was macht den Charme von digitalen Meetings, was von vis-a-vis-Konferenzen aus?

Delius-Trillsch: Wichtig ist immer, sich die Frage zu stellen, was man mit der jeweiligen Konferenz, dem Seminar oder der Messe erreichen möchte. Warum kommen die verschiedenen Teilnehmerkreise wie Aussteller und Sponsoren, Besucher und Redner zusammen? Geht es um fachlichen Austausch, Weiterbildung oder Wissensvermittlung in Form von Frontalbeschallung und Vortragsformaten? Oder kommt ein bereits untereinander bekannter Teilnehmerkreis zusammen, um eine Agenda abzuarbeiten? In all diesen Fällen wird man künftig vermehrt auf digitale Formate ausweichen können. Das haben wir Menschen spätestens durch Corona gelernt.

Und der persönliche Austausch?

Delius-Trillsch: Es wird nach wie vor Veranstaltungsformate geben, die nur schwer in die virtuelle Welt zu übertragen sind. Hierzu zählen B2B-Events, bei denen sich Menschen neu begegnen und durch diese Begegnungen Vertrauen aufbauen. Bei denen Produkte oder Lösungen präsentiert, angefasst und bewertet werden sollen. Events, bei denen die Hemmschwelle zu groß beziehungsweise die Möglichkeit zu gering ist, sich virtuell nachhaltig zu vernetzen und auszutauschen.