Studie von KPMG Schweizer Privatbanken haben weiter zu kämpfen

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2010 lag der Median noch bei 108 Basispunkten. Auch der Zinsertrag war rückläufig, konnte sich im Jahresverlauf 2016 allerdings wieder erholen dank der Anhebung des Leitzinses um 25 Basispunkte durch die US-Notenbank im Dezember 2015.

Stagnierende Eigenkapitalrendite, vorwiegend anorganisches Wachstum

Die Privatbanken haben es auch 2016 nicht geschafft, die Eigenkapitalrenditen zu verbessern. Der betreffende Medianwert beläuft sich für das vergangene Jahr auf lediglich 4,1 Prozent und entspricht nahezu dem Niveau der Vorjahre. Damit liegt die Eigenkapitalrendite weiterhin deutlich unter den Schätzungen von Marktanalysten von 7 bis 10 Prozent.

Die untersuchten Privatbanken konnten die verwalteten Vermögen seit 2010 deutlich steigern, dies aber vorrangig aufgrund von Übernahmen von anderen Privatbanken: 73 Prozent des Wachstums der verwalteten Vermögen sind M&A-Aktivitäten zuzuschreiben. Rund 90 Prozent dieses Wachstums sind dabei vier großen Privatbanken zuzuschreiben, die eine sehr aktive Rolle bei der Branchenkonsolidierung spielten. Nettoneugelder machten im selben Zeitraum hingegen lediglich 15 Prozent des Wachstums bei verwalteten Vermögen aus.

Betrachtet man die Summe der verwalteten Vermögen aller untersuchten Privatbanken, kam es 2016 erstmals in den vergangenen sechs Jahren zu einem Nettoabfluss von 43 Milliarden Schweizer Franken – dies entspricht per 31. Dezember 2016 3 Prozent des verwalteten Vermögens dieser Banken.

Zuzuschreiben ist dieser Vermögensabfluss vorwiegend großen sowie mittelgroßen Geldinstituten, die ihre Kernkundensegmente neu ausgerichtet und Nicht-Kernkundensegmente sehr konsequent und rasch abgebaut haben. Das am 1. Januar 2017 in Kraft getretene Bundesgesetz über den internationalen Automatischen Informationsaustausch (AIA) dürfte neben strategischen Überlegungen mit ein wichtiger Grund für diese Entschlossenheit gewesen sein.

Deutliche Abkühlung der Übernahmeaktivitäten

Die Konsolidierung im Privatbankensektor hat sich letztes Jahr merklich abgeschwächt. 2015 handelte es sich bei insgesamt 15 Transaktionen in der Branche in neun Fällen um eine Übernahmen von Schweizer Privatbanken. Letztes Jahr waren bei insgesamt elf Transaktionen lediglich zwei Übernahmen zwischen Schweizer Privatbanken zu verzeichnen.