LGT Private Banking Report 2020, Teil 1 Vermögende Anleger fürchten sich vor Überbewertung in Aktien

Deckblatt der 2020er Auflage des LGT Private Banking Report: Die Erhebung erscheint seit 2010 alle zwei Jahre.

Deckblatt der 2020er Auflage des LGT Private Banking Report: Die Erhebung erscheint seit 2010 alle zwei Jahre.

Vermögende Anleger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befinden sich zunnehmend in einem Dilemma: Im Niedrigzinsumfeld sind Aktien relativ alternativlos, jedoch herrscht sowohl vor als auch nach durch Corona bedingte Marktturbulenzen Angst vor ihrer Übertreibung. Das geht aus dem LGT Private Banking Report 2020 hervor, den das Liechtensteiner Institut seit 2010 alle zwei Jahre bei der Abteilung für Asset Management der Johannes Kepler Universität Linz in Auftrag gibt.

Demnach bleibt die durchschnittliche Aktienquote im Vergleich zu 2018 trotz sehr positiver Marktentwicklung weitgehend konstant. Angesichts des Tiefzinsumfelds steigen jedoch zu Jahresbeginn 2020 die Sorgen, dass Aktien oder Immobilien überbewertet sein könnten – insbesondere in der Schweiz und in Österreich.

Durchschnittliche Asset Allocation (Ländervergleich)

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  Quelle: LGT Private Banking Report 2020

Dennoch betrachten Private-Banking-Kunden Aktien zunehmend als alternativlos: Rund 50 Prozent aller Befragten teilen die Auffassung, dass es in der Marktsituation zu Jahresanfang 2020 keine Alternative zu dieser Anlageklasse gibt. Im Vergleich zu 2018 sind damit nochmals mehr Anleger dieser Auffassung, insbesondere in der Schweiz (59 Prozent).

Die durchschnittliche Asset Allocation der deutschen Private-Banking-Kunden zeigt statistisch signifikante Änderungen im Vergleich zur 2018er Erhebung. Der Cash-Anteil verringert sich von 34 auf 25 Prozent, der Anleihen-Anteil erhöht sich von 7 auf 12 Prozent. Überdies steigt der Rohstoff-Anteil von 6 auf 10 Prozent. Der Aktien-Anteil hingegen sinkt leicht von 37 auf 35 Prozent.

Durchschnittliche Asset Allocation (Deutschland, Zeitvergleich)

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  Quelle: LGT Private Banking Report 2020

Die Heimmarktorientierung bei Aktien hat seit 2010 tendenziell abgenommen. Der im Ländervergleich weiterhin sehr hohe Anteil an heimischen Aktien bei Schweizer Befragten war seit 2010 leicht rückläufig (72 auf 66 Prozent). Österreich verzeichnet einen Rückgang von 62 auf zuletzt 47 Prozent und Deutschland von 67 auf 56 Prozent. Die geografische Diversifikation hat sich demnach im Aktienportfolio leicht verbessert.

Anteil Inlandsaktien (Länder- und Zeitvergleich)

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  Quelle: LGT Private Banking Report 2020