Globale Umfrage von Natixis Institutionelle Anleger halten Rezession für unvermeidlich

Natixis Investment Managers

Natixis Investment Managers hat in einer globalen Umfrage 500 institutionelle Investoren zu ihren Markteinschätzungen für 2023 befragt. Foto: imago images/PanoramiC

Trübe Aussichten für 2023? Laut einer globalen Umfrage der Vermögensverwaltungsgesellschaft Natixis IM hält hält die überwiegende Mehrheit (85 Prozent) der befragten institutionellen Anleger eine Rezession für unvermeidlich. Mehr als die Hälfte glaubt (54 Prozent) zudem, dass diese notwendig ist, um die Inflation unter Kontrolle zu bringen.

Die Investoren sehen in möglichen Fehlern der Zentralbankpolitik eine der größten Bedrohungen für die Wirtschaft. Die meisten (65 Prozent) sind der Meinung, dass eine Rezession gegenüber einer Stagflation, also einer Periode mit negativem BIP-Wachstum, verfestigter Inflation und steigender Arbeitslosigkeit, das kleinere Übel wäre.

Gleichwohl: Institutionelle Anleger sind auch 2023 gezwungen, tief zu graben. Traditionelle  60/40-Portfolios gelten als nicht mehr ausreichend – und das, obwohl festverzinsliche Anlagen nach der Meinung von 72 Prozent der Investoren vor einem Comeback stehen und 56 Prozent allgemein optimistisch auf die Anleihemärkte blicken. Die Hoffnungen gerade der auf Anleihen angewiesenen Versicherer sind hoch: Rund die Hälfte (46 Prozent) von ihnen rechnet jetzt mit durchschnittlich 6,7 Prozent Rendite. Insgesamt wollen 77 Prozent der Befragten ihre durchschnittliche Renditeerwartung von 7,9 Prozent entweder beibehalten oder noch erhöhen.

 

 

Marktausblick 2023: Eher optimistisch als pessimistisch

Mit Blick auf die Aktienmärkte sind 60 Prozent der Meinung, dass Large-Cap-Aktien besser abschneiden werden als Small-Caps, und dass die Outperformance am ehesten von den Sektoren Gesundheitswesen, Energie und Finanzen kommen wird. Die Sektoren zyklische Konsumgüter (42 Prozent) und Immobilien (47 Prozent) dürften sich wiederum schlechter entwickeln, da 2023 steigende Zinsen und sinkende Immobilienpreise zu erwarten sind.

Die Anleger sind überwiegend optimistisch in Bezug auf Private Equity (62 Prozent) und Anleihen (56 Prozent) und teilen sich in Bullen und Bären in Bezug auf Aktien und Private Debt auf. Bei Gewerbeimmobilien sind sie überwiegend pessimistisch (82 Prozent), wobei 61 Prozent der Meinung sind, dass die anhaltende Verbreitung von mobiler Arbeit und Homeoffice zu einem starken Wertverlust bei Gewerbeimmobilien führen wird.

Mit dem erneuten Interesse an Anleihen und dem Auslaufen der Ankaufsprogramme der Zentralbanken spielt Liquidität wieder eine wichtigere Rolle. Die Zahl der institutionellen Anleger, die Liquidität als eines der größten Portfoliorisiken im nächsten Jahr nennen, hat sich von 13 Prozent im Jahr 2021 auf 36 Prozent bei der diesjährigen Befragung fast verdreifacht.