5G, Funkmasten, Transport in der Talsohle Infrastruktur-Markt 2021 – wo Einstiege möglich sind

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2020 war Rekordjahr für Infrastruktur-Fundraising

Trotz Covid-19 war 2020 voraussichtlich ein Rekordjahr für das Fundraising privater Infrastrukturprojekte mit einer erwarteten Kapitalaufnahme von rund 100 Milliarden US-Dollar. Unterstützt wurde das Fundraising durch das gestiegene Interesse der Investoren am Fondsjahrgang 2020/2021, basierend auf der Erwartung besserer Einstiegspreise und eines höheren Potenzials für langfristige Renditen. Europäische und nordamerikanische Strategien führen das Fundraising an, aber auch Asien nimmt langsam Fahrt auf.

Nach einer Verlangsamung in der ersten Jahreshälfte 2020 hat die Transaktionsaktivität bei der privaten Infrastruktur wieder zugenommen. Wir beobachten für 2020 ein geringeres Volumen im Vergleich zu 2019, allen voran in Nordamerika, wobei die Transaktionen in Europa mehr Stabilität aufwiesen. Trotz der starken Pipeline an Investitionsmöglichkeiten gehen wir davon aus, dass das Transaktionsvolumen 2021 unter dem Niveau des Jahres 2019 bleiben wird.

Die Preise im Core-Segment scheinen aufgrund niedrigerer Staatsanleiherenditen jedoch bereits über dem Niveau von 2019 zu liegen. Gleichzeitig wurden Vermögenswerte im mittleren Core-Plus-Marktsegment mit einem durchschnittlichen Abschlag gegenüber dem Marktdurchschnitt gehandelt.

Renditeprognosen: Gelegenheiten zum Einstieg auch im Jahr 2021

Wir sind überzeugt, dass das Jahr 2021 eine günstige Gelegenheit bieten könnte, einige private Infrastrukturanlagen mit langfristig stabilen Dividenden zu einem Abschlag im Vergleich zu den jüngsten historischen Höchstständen zu erwerben. Langfristig könnte eine Reduzierung der geldpolitischen Unterstützung eines der wichtigsten Abwärtsrisiken für die Bewertungen darstellen, wenngleich wir ein solches Szenario zumindest in diesem Jahr als wenig wahrscheinlich erachten. Darüber hinaus sind die Bewertungen etwa für den Öl- und Gas-Infrastruktursektor zunehmend dem Thema Nachhaltigkeit ausgesetzt.

 

Für 2021 prognostizieren wir gehebelte Einstiegsrenditen für private Infrastruktur-Core-Assets wie Netzwerke in reifen europäischen Märkten im Bereich von 7 bis 9 Prozent (IRR). Unsere Renditeprognose für Core-Plus-Strategien deuten auf einen durchschnittlichen Anstieg um etwa 50 Basispunkte im Vergleich zu 2020 hin und dürften somit bei 10,5 bis 13 Prozent liegen (IRR).

Im Transportsektor erwarten wir für 2021 durchschnittliche gehebelte Einstiegsrenditen zwischen 9 und 12,5 Prozent. Die Einstiegsrenditen scheinen durch reduzierte Bewertungen aufgrund der kurzfristigen Unsicherheit durch Covid-19 unterstützt zu werden, insbesondere bei Anlagen im Personenverkehr.

Im Sektor Erneuerbare Energien sehen wir bei Independent-Power-Producer-(IPP)-Strategien, die sich sowohl auf operative Projekte als auch Baurisiken konzentrieren, das stärkste IRR-Einstiegspotenzial mit rund 11 Prozent. Wir beobachten einen zunehmend tieferen Markt für langfristige Strombezugsverträge (PPAs). Dies sind langfristige Verträge, bei dem ein Unternehmen vereinbart, Strom direkt von einem Erzeuger für erneuerbare Energien zu beziehen.

Im Bereich der digitalen Infrastruktur erwarten wir eine Einstiegsrendite von rund 7,4 Prozent für Mobilfunkmasten, einem reifen Kernsektor. Für Glasfasernetze rechnen wir mit Renditen von rund 11 Prozent.