Eine neue Super-Anlageklasse entsteht Die Evolution blockchain-basierter Assets

Florian Wimmer ist Co-Gründer und Chef des östereichischen Fintechs Blockpit.

Florian Wimmer ist Co-Gründer und Chef des östereichischen Fintechs Blockpit. Foto: Blockpit

Von einer Massenadaption sind digitale Assets wie Kryptowährungen oder Token zwar noch entfernt, jedoch lässt sich über die letzten Jahre eine deutliche positive Entwicklung beobachten. Während 2017 noch die Rede vom Wilden Westen, Bitcoin-Hype und ICO-Rausch war, liegt der Fokus nun auf Themen wie Tokenisierten Wertrechten (Security Token), denominierten Immobilien und Digitaler Zentralbankwährung.

Fortschritt der Regulatorik

Seit dem 10. Januar 2020 ist EU-weit die lang antizipierte 5. Geldwäscherichtlinie im Einsatz. Eine besondere Neuerung hierbei: Erstmals werden virtuelle Währungen explizit behandelt und Finanzdienstleister, welche diese Assetklassen anbieten, ähnlich stark reguliert wie Banken. Während sich beim Thema Regulierung zu digitalen Assets die Gemüter scheiden, ist unumstritten, dass für eine steigende Adaption – vor allem im institutionellen Bereich – eine (sinnvolle) Regulierung eine Notwendigkeit darstellt.

Im internationalen Vergleich hat die Schweiz bereits vor Jahren erste Bemühungen unternommen, um die verschiedenen blockchain-basierten Assetklassen zu kategorisieren. Mit dem sogenannten Liechtenstein Blockchain Act war Liechtenstein jenes Land, welches den ersten Gesetzestext hierzu beschloss. Auch Deutschland sieht bereits erste Früchte der Regulierung. Mit dem Inkrafttreten von AMLD5 (5. Geldwäscherichtlinie) suchten am ersten Tag bereits über 40 Banken um eine Lizenz zur Verwahrung von Kryptoassets an.

Tokenisierung traditioneller Finanzinstrumente

Seit den ersten Anwendungen der Blockchain-Technologie in Form von Bitcoins als Zahlungsmittel haben neue und komplexere Algorithmen - etwa Smart Contracts auf der Ethereum-Blockchain - die Darstellung von Wertrechten transformiert. Ähnlich wie der Besitz eines Wertpapiers von einem Depotanbieter mit einer dahinerliegenden Kontrollbank geregelt wird, übernimmt nun ein Token auf einer Blockchain diese Aufgabe und bringt viele Vorteile ins Spiel:

Kosteneinsparung: Sowohl für den Eminenten eines Token als auch für den Käufer senken sich die Verwaltungs- und Transaktionskosten erheblich. Da bisher benötigte Mittelsmänner, wie zum Beispiel Banken, für die Depotverwaltung wegfallen und das Clearing automatisiert über die Blockchain abgewickelt wird, können beinahe alle Gebühren einer traditionellen Transaktion ausgeschlossen werden. Folglich kann mit geringeren Kosten eine höhere Rendite angeboten werden.

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Verfügbarkeit: Mit einem Internetzugang und einer Verifizierung der Identität kann jeder interessierte Investor weltweit einen Token erwerben. Zur Aufbewahrung der Token ist ein Wallet kostenlos erhältlich und in wenigen Minuten eingerichtet. Durch die geringen Verwaltungskosten werden bereits Kleinstbeträge als Investition akzeptiert, wodurch auch privaten Kleinanlegern Zugang zu einem Markt gewährt wird, der zuvor institutionellen Investoren und vermögenden Privatpersonen vorbehalten war

Transparenz: Die sogenannte Black Box, die aktuell am Kapitalmarkt hinter den Kulissen fungiert, wird nun öffentlich zugänglich gemacht. Jede Person kann die Blockchain einsehen, Wertbewegungen verfolgen und mögliche Korruption leichter aufdecken. Durch die unveränderbare Natur eines Distributed Ledger und die direkte Kontrolle der Assets durch den Private Key, ist ein nie dagewesenes Maß an Sicherheit gegeben.