Die besten Adressen unter deutschen Vermögensverwaltern erzielten bis Oktober 2020 im Schnitt eine Jahresrendite von drei bis vier Prozent. Zwischenzeitlich lagen die Vermögen zwar zwischen fünf und 20 Prozent im Minus. Letztlich haben die Top-Anbieter aber bisher die Mindestanforderung der meisten ihrer Kunden erfüllt: Das Vermögen nach Abzug von Kosten, Steuern und Inflation zu erhalten.
Das geht aus dem Elite-Report 2021 hervor, dessen Ergebnisse das Münchner Fachmagazin am Mittwochabend veröffentlicht hat. Die Verleihung der Auszeichnungen der 18. Auflage erfolgte zeitgleich per Livestream.
Ein besonderes Augenmerk legte der 2021er Report auf die Kundengruppe der vermögenden Senioren. Sie entdecke zunehmend ihre Marktmacht und verlange mehr Aufmerksamkeit und Engagement von den Vermögensverwaltern, lautet ein Ergebnis der diesjährigen Analyse der Elite-Report-Redaktion. Wer die Wünsche dieser Kundengruppe fortwährend ignoriert, drohe der Verlust von Vermögensverwaltungsmandaten. Diese Entwicklung bringt laut Fachmagazin aktuell den Wettbewerb auf Trab und erklärt zugleich das Wachstum erfolgreicher Vermögensverwalter.
Vermögende Senioren seien anspruchsvoll. Bei Unzufriedenheit suchten sie deutlich schneller als in den zurückliegenden Jahren nach einem neuen Berater und bitten Wettbewerber um eine vertrauliche Fremd-Depot-Analyse. Treten dabei Fehler des bislang tätigen Betreuers zutage, winken meist neue Mandate, heißt es im Report.
Zusätzlich wünschten sich Vermögende immer häufiger ergänzende Dienstleistungen. Dazu zählen umfassende Vorsorge-Modelle, das Klären von Erbschaftsfragen und der Vermögensnachfolge und das Beraten bei Vollmachten und Verfügungen. Da diese Aspekte überprüfbar den Vermögensschutz verbessern, sollen sie stark dem bei Senioren vorherrschenden Anlageziel entsprechen, das Sicherheit vor Performance stelle.
Unter den Vermögensverwaltern zeigen sich aktuell erhebliche Verschiebungen, hat der Elite-Report ermittelt: Die „persönlich agierenden, kleinen“ Vermögensverwalter erfreuten sich wachsenden Zulaufs, gerade aufgrund ihrer emotionalen Kompetenz. Die großen Verwalter hingegen verweigerten sich oft den „mittleren“ Kunden und sperren sie teils sogar über Vermögensgrenzen aus. Stark treten insgesamt immer mehr Sparkassen auf, die durch ihre Vor-Ort-Präsenz punkten und damit die Vermögenden im Hause halten.