Das Anlegermagazin „Focus Money“ und der Nachrichtensender „n-tv“ haben erneut in Zusammenarbeit mit dem Institut für Vermögensaufbau (IVA) die Beratungsqualität von Banken und Vermögensverwaltungen getestet. Von insgesamt 34 untersuchten Instituten bewerteten die Tester die Hälfte als herausragende Anbieter.
Von April bis Juli 2018 traten die IVA-Tester mit den 34 Instituten in Kontakt. Die Auswahl erfolgte anhand der Ergebnisse einer Private-Banking-Studie einer renommierten Personalberatungsgesellschaft, die die führenden Häuser in den Regionen Berlin, Köln, Frankfurt am Main, Hamburg, München und Stuttgart ausweist. Zudem nahm „Focus-Money“ Banken mit auf, die aus fachlichen Gründen von besonderem Interesse sind, darunter etwa größere Sparkassen und private Vermögensverwalter.
Herausragende Anbieter
Bethmann Bank | Kreissparkasse Köln |
BW-Bank | KSK Ludwigsburg |
Commerzbank | Oberbank |
Deutsche Apotheker- und Ärztebank | Quirin Privatbank |
Frankfurter Sparkasse | Sparkasse Karlsruhe |
Frankfurter Volksbank | Sparkasse Köln-Bonn |
Fürst Fugger Privatbank | Sutor Bank |
Grüner Fisher | V.M.Z. Vermögensverwaltung |
Hypovereinsbank/Unicredit |
Bei einigen Häusern seien zwei Gesprächstermine nötig gewesen, um einen detaillierten Anlagevorschlag zu erhalten. Letztlich erfüllten jedoch 33 Institute mit ihren Anlagevorschlägen die notwendigen Kriterien der Tester für eine qualitative und quantitative Auswertung. Die Berenberg Bank gab aufgrund eines zu geringen Anlagevolumens des Testers keinen Anlagevorschlag ab.
Der Fall
Das IVA setzte deutschlandweit sechs Testpersonen ein, die vergleichbare Angaben zu ihren Vermögensverhältnissen und Anlagezielen machten: Neben einem vorhandenen Depot verfügten die Tester dank einer Erbschaft oder eines Immobilienverkaufs jeweils über einen zusätzlichen Anlagebetrag von 500.000 Euro. Die Testkunden gaben an, sich nicht selbst um die Anlageverwaltung kümmern zu wollen. Sie seien zudem auf absehbare Zeit nicht auf den Betrag angewiesen und daher bereit, eine Aktienquote von 50 Prozent oder mehr zu verkraften.
Auswertung Anlagevorschläge
Im Vergleich zum Vorjahrestest haben beinahe alle Anbieter den Aktienanteil in ihren Musterportfolios deutlich verringert. Im Schnitt liegt die Aktienquote aller Anlagevorschläge bei 47,4 Prozent (2017: 55 Prozent). Damit ist der Aktienanteil erstmals seit 2014 wieder gesunken statt jährlich gestiegen, sagt IVA-Vorstand Andreas Beck. Anleihen sind mit 29 Prozent die zweithäufigste Anlageklasse im Mittel aller eingereichten Vorschläge. Besonders auffällig sei zudem eine erhöhte Cash-Quote in den Portfolios: Von 33 Anlagevorschlägen enthalten 28 eine zum Teil erhebliche Cash-Position, heißt es in den Ergebnissen. Im Schnitt liegt der Anteil an Liquidität bei 11,7 Prozent (Rang 3), in Einzelfällen beträgt der Anteil bis zu 32,9 Prozent.