Wandelanleihen Stärken von Aktien und Anleihen kombinieren

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Bereit für die Zinswende


Und was passiert, wenn die Phase marginaler Zinsen ihr Ende findet? Für einen Anstieg des Zinsniveaus sehen sich die Fondsmanager allesamt gut gewappnet. Da Wandelanleihen im Vergleich zu klassischen Anleihen eine kurze Laufzeit haben, durchschnittlich drei bis fünf Jahre bei Emission, reagieren sie weniger stark auf eine Veränderung des Zinsniveaus.

Schauer erklärt: „Die modifizierte Duration des Deutsche Invest I Convertibles beträgt rund 2,3 und liegt damit niedriger als bei klassischen Anleihe-Produkten. Historisch führen Zinserhöhungen zu Emissionen im Wandelanleihe-Bereich, da die Unternehmen sich günstiger refinanzieren können als im Anleihemarkt.“ Zinsanstiege wären auf längere Sicht also positiv für die Anlageklasse.

Dem schließt sich Man-Experte Fest an: „Aufgrund der tieferen Duration sind die Folgen eines Zinsanstiegs überschaubar.“ Nach seinen Berechnungen würde etwa der Man Convertibles Global rund 2 Prozent verlieren, sollte sich die Zinskurve einen Prozentpunkt nach oben verschieben. „Durch geeignete Titelauswahl kann das Zinsänderungsrisiko noch weiter verringert werden. Wir gehen jedoch nicht von einem größeren Anstieg aus“, so Fest.

Ohnehin können die Zwitter-Papiere auf eine glänzende Geschichte zurückblicken: In den vergangenen zwei Jahrzehnten ließen sie mit einem Plus von knapp 250 Prozent sowohl Anleihen, plus 160 Prozent, als auch Aktien, plus 200 Prozent, hinter sich. Die Fondsmanager sind sich einig, dass auch die lockere Geldpolitik momentan für Convertible Bonds spricht.

Obwohl Wandelanleihe-Fonds nach wie vor ein Nischendasein führen, können sie mit der gebündelten Kraft von Anleihen und Aktien ein probates Mittel in unruhigen Börsenzeiten sein.

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