US-Aktien Mit Pauken und Trumpeten

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Einzig der von Technologiewerten dominierte Nasdaq  100 konnte nicht ganz mit den übrigen großen US-Indizes mithalten. Trump hat te Apple und Co. wiederholt gedroht, den vielfach betriebenen Export von Arbeitsplätzen und Gewinnen künftig zu unter binden und damit den Profit der Gesellschaften zu schmälern. Verglichen mit dem breiter gestreuten Nasdaq Composite legte der Index über 3 Prozentpunkte weniger zu.

Sind die Sorgen der Investoren berechtigt? Sicherlich träumen Politiker in vielen Industriestaaten davon, einst ex portierte Industrieproduktion wieder zurückzuholen. Trump jedoch will dieses offenbar auch umsetzen. Kurz vor seinem Einzug ins Weiße Haus hat der 70-jährige Immobilien-Milliardär heimische Unternehmen noch einmal ausdrücklich vor einer weiteren Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland gewarnt: „Das wird es nicht geben“, so Trump. Firmen könnten künftig nicht mehr ohne Konsequenzen wegziehen. Im Wahlkampf war er bereits konkret geworden und hatte damit gedroht, Produkte zuwiderhandelnder Firmen mit einem Importzoll von 35 Prozent zu strafen.

Andererseits hat wohl nicht jedes Wort des neuen US-Regierungschefs besondere Beachtung verdient. Sein einst angekündigter Kampf gegen zu mächtige Finanzinstitutionen scheint ihm schon längst nicht mehr besonders am Herzen zu liegen. So hat er beispielsweise als Finanzminister Steven Mnuchin auserwählt, der 17 Jahre in den Diensten der US-Bank Goldman Sachs stand. Zu den vorrangigen Aufgaben des 53-jährigen Ex-Bankers wird wohl gehören, die gigantischen Konjunkturstützen zu finanzieren, die der US-Präsident im Wahlkampf versprochen hat.

Bereits im Frühjahr 2016 hat Trump verkündet, die von Ex-Präsident Barack Obama vorangetriebene und als DoddFrank-Act bekannte Regulierung des Finanzsektors zurückzunehmen. Im Ergebnis bedeutet dies, große angeschlagene Geldinstitute – „too big to fail“ – weiter hin mit Steuergeldern zu retten, anstatt sie untergehen zu lassen. Das klingt wie ein Gratismahl, und die Investoren greifen beherzt zu: Vom ersten November bis zum 6. Dezember 2016 kletterte der Finanzaktienindex MSCI US Banks um stattliche 26,5 Prozent nach oben.

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