UBS-Report Erstmals gibt es mehr Erb- als Selfmade-Milliardäre

Prachteinkaufspassage Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand: Die Zahl der Milliardäre hat in Italien in 2023 stark zugenommen.

Prachteinkaufspassage Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand: Die Zahl der Milliardäre hat in Italien in 2023 stark zugenommen. Foto: Imago Images/Westend61

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Der große Vermögenstransfer nimmt unter Milliardären weltweit an Fahrt auf. Zum ersten Mal übersteigt laut dem UBS Billionaire Ambitions Report das Vermögen der Menschen, die durch die Übertragung von Vermögen neu zu Milliardären geworden sind, das Vermögen derjenigen, die diesen Status durch das Wachstum ihres Vermögens erreicht haben. Für die Studie werden jährlich Personen mit einem Vermögen von mehr als einer Milliarde US-Dollar befragt.

5,2 Billionen US-Dollar werden in den nächsten Jahren übertragen

Konkret weist der Bericht bei den Erb-Milliardären ein Vermögen in Höhe von 150,8 Milliarden US-Dollar aus, während das Vermögen der 84 neuen „Selfmade-Milliardäre“ 140,7 Milliarden US-Dollar beträgt.

Die Dürre an den IPO-Märkten zwischen 2022 und Anfang 2023 schränkte für Unternehmer weltweit die Möglichkeiten ein, den Wert ihrer Unternehmen zu monetarisieren. Hingegen nimmt die Zahl der Erben zu. Weil viele milliardenschwere Unternehmer – speziell aus dem Tech- und Finanzsektor – auf die 70 Jahre zusteuern, werden laut einer UBS-Schätzung in den kommenden 20 bis 30 Jahren voraussichtlich mehr als 1.000 von ihnen 5,2 Billionen US-Dollar an ihre Erben weitergeben.

Milliardärs-Erben in Europa mit größtem Vermögen

Der schon lange Zeit beschworene Vermögenstransfer scheint also an Dynamik zu gewinnen. In der Emea-Region war das durchschnittliche Vermögen der Milliardärs-Erben mit 4,4 Milliarden US-Dollar sogar doppelt so hoch wie das der Unternehmer mit 2,2 Milliarden US-Dollar. In Nord- und Südamerika verfügten die Erben nur über ein durchschnittliches Vermögen von 2,2 Milliarden US-Dollar, im asiatisch-pazifischen Raum lag das Durchschnittsvermögen der Erben bei 2,0 Milliarden US-Dollar.

Erstmals seit Auflage der Studie stellten europäische Milliardäre die größte Gruppe dar. Ein Grund dafür: Von den steigenden Gewinnen und Aktienkursen von Konsum- und Einzelhandelsunternehmen aus Europa profitierten die dahinter stehenden Milliardärsfamilien. Das Gesamtvermögen in der Emea-Region stieg um ein Fünftel (21 Prozent) auf 3,2 Billionen US-Dollar, die Zahl der Milliardäre stieg von 599 auf 658.

 

In keinem anderen europäischen Land nahm die Zahl der Milliardäre in absoluten Zahlen so stark zu wie in Deutschland (von 95 auf 109). Ihr gesamtes Vermögen beläuft sich auf 496,5 Milliarden US-Dollar. Den größten Vermögenswachstum in Prozent verzeichneten Milliardäre aus Italien: Ihr Vermögen wuchs im untersuchten Zeitraum 2022/2023 um 55,8 Prozent.

Erste Generation will stärker in Private Debt, zweite Generation eher in Private Equity investieren

Insgesamt stieg die Zahl der Milliardäre in den 12 Monaten bis zum Ende des Beobachtungszeitraums am 6. April 2023 weltweit um 7 Prozent von 2.376 auf 2.544. Das Vermögen erholte sich nominal um 9 Prozent von 11 Billionen US-Dollar auf 12 Billionen US-Dollar. 137 Personen erreichten mit ihrem Vermögen zum ersten Mal die Milliarden-Schwelle mit einem Gesamtvermögen von 291,5 Milliarden US-Dollar.

Auch zur Kapitalanlage äußerten sich die Vermögenden: 43 Prozent der Milliardäre der ersten Generation beabsichtigen demnach, in den nächsten 12 Monaten ihre Anteile an Private Debt zu erhöhen. 38 Prozent planen, ihre Bestände an Anleihen der Industrieländer aufzustocken. Die Milliardäre der zweiten Generation bevorzugen dagegen Private Equity, wobei 59 Prozent direkte Private-Equity-Investitionen tätigen wollen und 55 Prozent mehr in Private-Equity-Fonds investieren wollen.

Die komplette Studie finden Sie hier zum Download.

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