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Sorge um Energiesicherheit Run auf Ressourcen

Kobaltmine im Kongo

Kobaltmine im Kongo: Nutznießer der aktuellen Krise werden energiesichere Länder sein, darunter auch autoritär geführte Staaten. Foto: Imago Images / Belga

Energiesicherheit bedeutet – zumindest kurzfristig – nicht immer, dass man auf importierte Energie verzichtet, sondern vielmehr dass man verlässliche Quellen von Energie ermitteln muss, sei es Öl, Erdgas oder dergleichen.

Fossile Brennstoffe und das Klima

Wenn es um Energiesicherheit geht, sind eine reduzierte Nutzung fossiler Brennstoffe und die Umsetzung der Klimaschutzpolitik feste Größen. Dem Pariser Klimaabkommen sind 192 Länder und die Europäische Union beigetreten. Sie alle haben sich verpflichtet, Emissionen zu reduzieren und die Auswirkungen des Klimawandels zu mindern. Doch die Fortschritte bleiben hinter den Zielen zurück. Die Länder wollen im Laufe der Zeit Emissionen reduzieren und stärker auf erneuerbare Energieträger zurückgreifen. Bei diesem Bemühen hat man allerdings erkannt, dass Energie von böswilligen Akteuren als Waffe genutzt werden kann. Wladimir Putin ist sich bewusst, welche Macht er mit Energie ausüben kann. Die Welt weiß inzwischen, dass sie nicht länger von Ländern abhängig sein darf, die kritische Exporte zu Waffen machen.

Putins Krieg intensiviert die Bemühungen von Ländern im Hinblick auf ihre Programme zur Emissionsreduzierung und treibt sie stärker zum Erreichen von Energiesicherheit und zur Abkehr von der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Doch kurzfristig können die Regierungen nur wenig tun.

Wie es soweit gekommen ist

Wir wollen uns Exporteure und Importeure von sowohl Öl als auch Erdgas anschauen, um potenzielle Gewinner und Verlierer auszumachen.

Grafik 1 zeigt die größten Rohölexporteure und -importeure. Die USA zeichnen sich dadurch aus, dass sie sowohl ein bedeutender Exporteur als auch Importeur sind, wobei zu beachten ist, dass die USA Rohöl importieren, das sie dann selbst raffinieren, zum Beispiel zu Benzin und Heizöl. Die größten Exporteure der Welt sind Saudi-Arabien und Russland, während China, die USA und Indien zu den größten Importeuren zählen. Den USA kam auf dem Weg in Richtung Energiesicherheit ihre Schieferölrevolution zugute. Auf der Exportseite fallen einige unstete Produzenten auf, wobei das Angebot aus Regionen mit geopolitischen Risiken stammt, zumindest auf kurze Sicht. Ein Beispiel ist Venezuela. Anhand der Einschätzung der Energiesicherheit, die Brandywine Global vorgenommen hat, stellen wir fest, dass viele exportierende Länder zurzeit ein hohes Maß an Energiesicherheit aufweisen, darunter die USA, Kanada, Nigeria und Russland, um nur einige zu nennen. Auf der anderen Seite sind die Importeure mit höheren Risiken für die Energiesicherheit konfrontiert, beispielsweise einige europäische Länder und China.

Grafik 1: Die größten Rohölexporteure und -importeure der Welt