Private-Equity-Investments Die Managerselektion ist ausschlaggebend für den Investmenterfolg

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Dachfonds oder Feeders

Eine andere Möglichkeit, ein diversifiziertes Private-Equity-Fondsportfolio aufzubauen, ist ein Dachfonds. Dessen Manager investiert selbst in zehn bis zwölf Private-Equity-Zielfonds und managt das Fondsportfolio. Vorteil für Anleger ist, dass sie nur einmal in einen Dachfonds investieren – mit in der Regel 3 bis 5 Millionen Euro/US-Dollar Mindestkapitalzusage. Ein deutlich geringerer Betrag als wenn man sich ein eigenes Fondsportfolio aufbaut.

Der Dachfondsmanager übernimmt die Auswahl der Zielfonds. Auch hier handelt es sich um einen Blind Pool am Anfang des Programms. Nachteile sind die Extra-Kosten des Dachfonds, die sehr limitierten Einwirkungsmöglichkeiten des Anlegers und die reduzierte Transparenz über das Geschehen auf Ebene der Zielunternehmen.

Einige Privatbanken und Vermögensmanager bieten ihren Kunden die Möglichkeit an, sich über ein Inhouse-Private-Equity-Programm oder Feeders an ausgesuchten Dachfonds oder Zielfonds zu beteiligen. Meist werden ein bis zwei Zielfonds avisiert. Die Mindestanlagebeträge sind dann wesentlich niedriger.

Allerdings fallen auch bei diesen Anbietern Extra-Kosten wie Strukturierungs- oder Konzeptgebühr, Managementgebühr et cetera an. Sie können die die angepeilte Netto-Rendite erheblich reduzieren.

Ausschlaggebend sind bei solchen Programmen die Anlagestrategie, der Zugang des Anbieters zu den besten Private-Equity-Fonds- oder Dachfondsmanagern, das Auswahlverfahren, die Portfoliomanagement-Prozesse sowie die Kostenstruktur des Programms.

Da Investoren derzeit die Segmente Large- und Mega-Buyouts, größere Sekundärtransaktionen, Infrastruktur und Venture Capital sehr umwerben, sehe ich vor allem Chancen im Bereich Small und Mid Caps Growth und Buyout von Fonds- und Sekundärinvestitionen in den USA und Europa.

Sekundärmarkt ist kein Selbstläufer

Der Ankauf reifer Private-Equity-Fonds oder -Dachfonds auf dem Sekundärmarkt erfordert sehr gute Marktkenntnisse und Netzwerke. Enorm wichtig ist auch die Fähigkeit, Private-Equity-Fondsmanager und deren Beteiligungsportfolios analysieren zu können.

Da die Nettoinventarwerte meistens auch im ein- bis zweistelligen Millionen Euro-/Dollar-Bereich liegen, sind solche Investitionen qualifiziertere Investoren vorbehalten. Normale Anleger können hier am besten über Feeders in guten Sekundärfondsmanagern investieren.

Allerdings ist hier auch Vorsicht geboten, da die Kaufpreise im Sekundärmarkt derzeit hoch sind. Die künftigen Renditen liegen mit großer Wahrscheinlichkeit unter den historischen realisierten Renditen.


Über den Autor:
Philippe Roesch ist Gründer und Geschäftsführer des auf Private Equity fokussierten unabhängigen Beratungsunternehmens RIAM Alternative Investments. Vor Gründung seines Unternehmens war er unter anderem Geschäftsführer und Leiter Private Equity Europe bei Auda, einer Tochter der Harald-Quandt-Holding, Leiter Private Equity bei der Muttergesellschaft sowie Senior Investment Manager bei der Deutschen Beteiligungsgesellschaft, der ehemaligen Private-Equity-Tochter der Deutschen Bank.

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