Nachfrage nach Nachrangkapital steigt Welche Alternativen der Private-Debt-Markt bietet

Michael Schwalba (l.) und Matthias Korn von der Investmentboutique Caplantic.

Michael Schwalba (l.) und Matthias Korn von der Investmentboutique Caplantic. Foto: Caplantic

Das Volumen von Private Debt wächst mittlerweile endlich auch in Deutschland kräftig an – auf geschätzte 15 Milliarden Euro. Nach einer ziemlich zähen Anschubphase lassen sich nun immer mehr institutionelle Anleger von den Vorteilen überzeugen. Etliche Fonds, Pensionskassen, Versicherer oder Family Offices finden seit geraumer Zeit nur vereinzelte Möglichkeiten, ihr Geld noch wenigstens einigermaßen gewinnbringend anzulegen.

Auf dem Private-Debt-Markt eröffnen sich dagegen jenseits des börsenöffentlichen Handels regelmäßig interessante Optionen, die aufgrund der durchweg fehlenden Ratings aber natürlich auch höhere Risiken bergen. Zudem gehören Private Debts zu den illiquiden Investments – was viele Privatanleger eher abschreckt, die potentiellen Renditechancen aber signifikant erhöht. Mittlerweile werden auch schon Infrastruktur-, Flugzeug- oder Immobilienfinanzierungen angeboten – zu sehr individuellen Konditionen.

Individuell, vielfältig, erklärungsbedürftig – und potentiell antizyklisch

Die umfassenden Individualisierungsmöglichkeiten wirken sich fraglos positiv auf Private-Debt-Anlagen aus, erhöhen aber gleichzeitig auch die Komplexität. Bei hohen und spezialisierten Investitionen stehen dem Anleger keine Bankberater zur Seite. Hier sollte man Experten zu Rate ziehen, die sich in diesem Bereich explizit auskennen und keine Interessenkonflikte ausfechten müssen. Institutionelle Anleger können hier von ihrem hauseigenem Know-how oder der Wahl eines passenden Fonds profitieren und mit Private-Debt-Investitionen ihr Portfolio stabiler und breiter auffächern.

Ein weiterer Vorteil von Private-Debt-Anlagen liegt in der fehlenden Markt-Korrelation begründet. Diese Eigenschaft senkt das Gesamtrisiko, erhöht die Rentabilität und könnte sich bei einer Krise aufgrund der eingebauten Illiquidität als besonders vorteilhaft erweisen. Die konsequente Beimischung von Private-Debt-Anteilen erlaubt es also, bei Bedarf Öl auf die Wogen der börsentypischen Auf- und Ab-Bewegungen gießen zu können.

In welchen Bereichen lohnt sich eine Private-Debt-Investition?

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Wie bereits erwähnt, sollte man angesichts der potentiell hohen Komplexität die Hilfe von versierten Partnern in Anspruch nehmen – und mit Bedacht passende Anlageklassen und Segmente auswählen. Aktuell überzeugen in Deutschland besonders die genannten High-Yield-Corporate-Finanzierungen, gefolgt vom bisherigen Spitzenreiter, den Immobilienfinanzierungen. Diese Entwicklung holt Private Anlagen mittlerweile aus der alternativen Außenseiter-Rolle, die wegbrechenden Kreditzinsen spielen ebenfalls eine erhebliche Rolle und pushen ihrerseits den Reiz dieser Anlageform. Selbst in Top-Lagen erzielt man mit herkömmlichen Immobilien-Investments nur noch in Ausnahmefällen wirklich erfreuliche Renditen, die Kreditmargen geraten allenthalben immer weiter unter Druck.