Mehr Kompetenzen für die Niederlassungen Merck Finck & Co wandelt sich zur Aktiengesellschaft

Bilden künftigen den Vorstand von Merck Finck Privatbankiers (v.l.n.r.): Udo Kröger, Michael Krume, Joachim Gorny und Thilo Wendenburg

Bilden künftigen den Vorstand von Merck Finck Privatbankiers (v.l.n.r.): Udo Kröger, Michael Krume, Joachim Gorny und Thilo Wendenburg

Aus Merck Finck & Co wird künftig Merck Finck Privatbankiers, aus der offenen Handelsgesellschaft (oHG) eine Aktiengesellschaft. Die Wandlung von einer Personen- zu einer Kapitalgesellschaft geht am 1. September vonstatten. Die Bafin hat den Vorgang bereits genehmigt.

Alles beim Alten

Die Bank betont, dass sich für die Kunden nichts ändert. Alle Vertragsverhältnisse, Forderungen und Verbindlichkeit bleiben bestehen. „Merck Finck bleibt eine Privatbank und auch die Unternehmensphilosophie ändert sich nicht. Die verantwortlichen Geschäftsleiter bleiben dieselben, wodurch für die Kunden unseres Hauses die Kontinuität gewahrt wird“, erklärt Thilo Wendenburg, bisheriger Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter.

Kleine Veränderungen, mehr formal und vor allem intern, gibt es aber schon. So hängt mit der Wandlung zur Aktiengesellschaft zusammen, dass es künftig einen Vorstand und Aufsichtsrat geben wird. Der Vorstand wird dabei aus den bisherigen drei persönlich haftenden Gesellschaftern Thilo Wendenburg, Michael Krume und Udo Kröger sowie dem Generalbevollmächtigten Joachim Gorny bestehen. Wendenburg wird dabei zum Vorstandsvorsitzenden, Krume zu seinem Stellvertreter.

Vorsitzender des neuen Aufsichtsrats wird Georg Freiherr von Boeselager. Der langjährige persönlich haftende Gesellschafter der Merck Finck & Co war Ende April dieses Jahres in den Ruhestand gegangen.

Die bessere Rechtsform

Die Wandlung zur Aktiengesellschaft erklärt die Bank damit, dass diese Rechtsform die passendere Struktur für eine zeitgemäße, transparente Unternehmensführung sei. Nicht zuletzt deswegen habe sich die Aktiengesellschaft auch als die vorherrschende Rechtsform im Bankwesen etabliert. Unter den Privatbanken Deutschlands gibt es aber noch einige wenige Personengesellschaften wie die Berenberg Bank und das Bankhaus Lampe. Beides sind Kommanditgesellschaften.

Merck Finck Privatbankiers wird auch als Aktiengesellschaft nicht börsennotiert sein. Die Bank bleibt 100-prozentige Tochter der Gruppe KBL European Private Bankers. Hinter der Banken-Holding steht die Beteiligungsfirma Precision Capital, die sich in den Händen katarischer Unternehmerfamilien befindet.

Mehr Kompetenz in den Niederlassungen

An der Zahl der 15 Standorte wird sich nichts ändern. Neu ist hingegen, dass es vier Regionalleiter Nord, Rhein-Main, Ruhr-Westfalen und Süd geben wird, die Udo Kröger als Leiter der Kundenbetreuung auf Vorstandsebene unterstützen sollen. Bei den vier Regionalleitern handelt es sich um:

  1. Eberhard Hofmann: Er verantwortet die Region Nord, die die Hauptniederlassung Hamburg und Niederlassung Berlin umfasst.

  2. Christoph Neu: Unter seine Verantwortung fallen die Niederlassungen Köln mit der Dependance Koblenz sowie Frankfurt. Hauptniederlassung wird Düsseldorf.

  3. Udo Kröger: Der Vorstand leitet die Region bis auf weiteres kommissarisch. Neben der Hauptniederlassung Essen gehört die Niederlassung Münster mit der Dependance Lingen dazu.

  4. Rainer Wörz: Er verantwortet die Region Süd, zu der neben der Hauptniederlassung München die Niederlassung Stuttgart sowie die Dependancen Rottweil, Augsburg, Ingolstadt und Grünwald gehören.

Die Leiter der Niederlassungsverbünde sollen künftig die operative Umsetzung der Gesamthausstrategie verantworten. Dafür erhalten sie größere Kompetenzen. Die operative Verantwortung soll dadurch auf mehr Schultern als bisher verteilt werden.

Neues Führungsgremium

In die gleichen Richtung zielt die Einführung der Geschäftsleitung Privatkunden. Zu den Mitgliedern der Gremiums gehören neben den drei Regionalleitern Hofmann, Neu und Wörz auch Robin Beugels, Leiter des dezentralen Portfoliomanagements, sowie Harald Sunten, Leiter der Vertriebsbetreuung.

Merck Finck & Co, jetzt Merck Finck Privatbankiers betreute vor nicht allzu langer Zeit noch rund 8 Milliarden Euro Kundengelder. Bis 2018 wollte man dieses Volumen auf 10 Milliarden Euro steigern. Das Ziel rückt aber bereits viel früher in Reichweite.

Laut eigenen Aussagen stiegen die Assets under Management zuletzt um 15 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro. Bis Jahresende sollen es bereits die anvisierten 10 Milliarden werden. Zuletzt hatte man für die Wachstumsstrategie auch Geld für neues Personal in die Hand genommen und unter anderem in Hamburg und Essen eingestellt. Künftig sollen auch Zukäufe von Vermögensverwaltern und Mitbewerbern ein Thema sein, wie Thilo Wendenburg kürzlich zu erkennen gab.

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