Fondsanalyse deluxe, Teil 1 Fundsache aus London

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Das Portfolio besteht in der Regel aus 20 bis 30 Positionen. Davon machen die zehn größten Positionen meist 40 bis 55 Prozent aus. Ein stark konzentriertes Portfolio also. Der Active Share lag Ende 2018 bei 92 Prozent. Historisch weist der Fonds mit 0 bis 15 Prozent eine geringe Umschlaghäufigkeit aus, was für eine korrekte Analyse der Geschäftsmodelle spricht und für Anleger steuerlich effizient ist.

PERSISTENZ: Das Volumen der Strategie ist seit dem ersten Kennenlernen des Managers bei besagtem London-Besuch von 650 Millionen Euro auf inzwischen über 19 Milliarden Euro gestiegen. Obschon der Manager überwiegend in Large Caps investiert, ist der Sweet Spot nur noch bedingt gegeben. Im Fondslebenszyklus bewegt sich die Strategie in Richtung Reifephase.

PARTEIEN: Die Überprüfung der involvierten Parteien ist bei alternativen Offshore-Fonds sicherlich noch wichtiger als bei OEIC- oder Ucits-Produkten. Dennoch ist das operative Set-up bei einer Due Diligence auch bei herkömmlichen Investmentfonds zu beachten. Der Fonds hat mit der State Street Bank als Verwahrstelle und Deloitte als Auditor namhafte Kontrollinstanzen. Aufgrund des gestiegenen Fondsvolumens ist die Transparenz akzeptabel. Die gesamte Portfolioaufstellung (Full-Holdings) gibt es nur mit Zeitverzögerung. Durch den langen Anlagehorizont und den geringen Turnover ist das Portfolio aber ausreichend nachvollziehbar.

PERFORMANCE: Die langfristige Performance des Fonds ist überdurchschnittlich gut. Auch nach Kosten schlägt der Fonds seinen Referenzindex MSCI World EUR Net Return deutlich. Dies ist durch die Investition in qualitativ hochwertige Wachstumstitel zu erklären, die überdurchschnittliche Renditen auf das investierte Kapital erwirtschaften und dies erneut mit solchen Renditen reinvestieren können. 2018 lieferten 17 Titel einen positiven Beitrag, 13 Positionen einen negativen, was einer Hit-Ratio von 57 Prozent entspricht. Ein großer Vorteil ist der sehr geringe Turnover, der im vergangenen Jahr gerade einmal zu Handelskosten von 0,04 Prozent auf Gesamtfondsebene führte.

RISIKO: Das größte Risiko für die Strategie sind derzeit die hohen Bewertungen einiger Portfoliotitel. Sollten das Wachstum einmal über mehrere Quartale enttäuschen oder sie die hohen Margen nicht halten können, könnte es bei den ambitioniert bewerteten Aktien zu deutlicheren Kursrückgängen kommen. Ein weiteres Risiko ist Terry Smith selbst: Obschon der 66-Jährige über die Jahre insbesondere auch mit seinem Co-Manager und weiteren Analysten ein gutes Team aufgebaut hat, besteht aufgrund des Managerkults im Fall seines Ausfalls ein erhöhtes „Key-Man-Risk“.