Unabhängige Vermögensverwalter, Private-Banking-Abteilungen von ausgewählten Regionalbanken sowie Großbanken und auch Privatbanken im deutschsprachigen Europa: Aus diesen Kreisen setzt sich das Feld der Anbieter zusammen, die die Gesellschaft für Qualitätsprüfung im Private-Banking-Test 2022 überprüft hat. Insgesamt 53 Anbieter
von geplant 60 Häusern konnten am Ende getestet werden. Wer Teil dieser 53 Häuser werden wollte, musste sich bis Ende März anmelden, zudem wurden einige namhafte Dienstleister in die Riege der Getesteten aufgenommen, die in anderen Überprüfungen regelmäßig auffällig gut abschnitten.
Bereits im Frühjahr hatte Kai Fürderer, Mitglied der Geschäftsführung bei der Gesellschaft für Qualitätsprüfung, im Interview mit dem private banking magazin über erste Erfahrungen aus der Untersuchung berichtet, nun steht das finale Ranking des Private-Banking-Tests fest. In der Auswertung selbst wurden die Anbieter mit einem Testfall konfrontiert – in dem ein „echter“ vermögender Kunde auf der Suche nach einem neuen Dienstleister für das Asset Management seines liquiden Vermögens war.
Der Testfall für die Private-Banking-Anbieter
Dieser Interessent verfügte über ein Vermögen von etwa 3 Millionen Euro und erwartete bei einem langfristigen Anlagehorizont eine Zielrendite von etwa 5 Prozent vor Steuern und nach Kosten. Ausschüttungen sowie Nachhaltigkeit waren für ihn kein Thema, alternative Investments eher ein Kann als ein Muss. Sehr wohl ging der Testkunde allerdings mit dem Wunsch in das Gespräch, eine Aktienquote von maximal 50 Prozent vorgesetzt zu bekommen – was in der Realität nur schwer darstellbar ist. Hier konnten die Anbieter in der Beratung zeigen, ob sie gute Argumente und einen besseren konkreten Anlagevorschlag in petto haben.
Im Rahmen eines ersten Telefonat oder auch in einer Videoberatung sollte der Kunde dann die Gelegenheit haben, die Anbieter näher kennenzulernen sowie die eigenen Anforderungen zu formulieren. Dabei ging es sowohl um die Renditeerwartung als auch um die konkrete Erwartungshaltung an ein persönliches Beratungs- oder Vor-Ort-Gespräch. Nur mit Anbietern, die all das leisten konnten, wurde ein Vor-Ort-Termin abgestimmt.
Die Kriterien für die Auswertung
Bei der Bewertung setzt das Team der Gesellschaft für Qualitätsprüfung auf ein dreidimensionales Kriterienmodell, in dessen Rahmen Schulnoten vergeben wurden:
- den Digital-Check mit einer Gewichtung von 20 Prozent
- das Erstgespräch mit einer Gewichtung von 30 Prozent
- das Zweit- oder Vor-Ort-Gespräch mit einer Gewichtung von 50 Prozent
Welche Anbieter in den jeweiligen Kategorien am besten abschneiden konnten und welche 29 Anbieter eine Gesamtnote von mindestens 2,0 und damit das Prädikat „exzellente Beratungsqualität“ erhielten, lesen Sie auf den kommenden Seiten.