Fünf Preismodelle Wie die Finanzbranche künftige Research-Leistungen abrechnet

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3. Pay-as-you-go-Preismodelle

Zu den flexibelsten Modellen zählen sogenannte Pay-as-you-go-Preismodelle. Grundsätzlich wird hier der Zugang über alle Kanäle gewährt. Die Abrechnung erfolgt je nach Nutzung in Abhängigkeit von den variablen Volumen und der Stückzahl, aber auch pro Kanal. Durch die Flexibilität entstehen jedoch höhere Zusatzkosten. In Modellen, die grundsätzlich bereits einen hohen Nutzungsumfang aufweisen  wie das nutzerbasierte Preismodell, ist im Regelfall ein höherer Rabatt eingepreist, der im Pay-as-you-go-Modell im Regelfall nicht zum Tragen kommt.

Es ist ebenfalls zu berücksichtigen, dass eine aus Kundenperspektive häufige Anpassung von erworbenen Materialien erforderlich sein kann. Hierfür ist unter Umständen ein erhöhter administrativer Aufwand mit notwendigen Freigabeprozessen zu berücksichtigen.

Eine Limitierung ist in dem gewählten und abgerechneten Kanal im Regelfall nicht vorgesehen. Bei Erwerb eines Research-Produkts über den gewählten Kanal steht dies für den erworbenen Zeitraum im Regelfall unbegrenzt zur Verfügung.

Pay-as-you-go-Preismodelle sind aufgrund ihrer Flexibilität insbesondere für kleinere Häuser geeignet, die einen häufig wechselnden Informationsbedarf haben und sich auf der Zeitschiene nicht mittel- bis langfristig auf einen Anbieter festlegen möchten. Der Nachteil besteht dafür in einem nicht eingepreisten Rabatt, da einzeln erworbene Research-Pakete in der Pay-as-you-go-Variante im Regelfall teurer sind als bei größeren Paketen.

4. Kombinations- und Matrixmodelle

Geplante Modelle, die eine Synthese aus den verschiedenen Eigenschaften der instituts- und nutzergebundenen Steuerungsvariablen darstellen, sind als Kombinationsmodelle oder Matrixmodelle bekannt. Hierunter fallen einerseits Modelle, in denen Leistungen wie Analystenkonferenzen oder Sektorinformationen gegen Entgelt hinzugebucht werden können.

Andererseits sind hierin auch Modelle zu gruppieren, in denen dem Nutzer ein begrenztes Volumen zur Verfügung steht, das nach Verbrauch als Top-Up gegen Entgelt wieder freigeschaltet werden kann.

  1. Kombination aus Institutsebene und Pay-as-you-go
    Die Kombination aus Institutsebene und Pay-as-you-go stellt ein Modell dar, in welchem der Zugang auf Basis der rechtlichen Einheit erfolgt. Dieser kann bei Bedarf um zusätzliche Services wie zum Beispiel spezifische Sektorinformationen auf Institutsebene ergänzt werden. Der originäre Zugang erfolgt auf Basis der rechtlichen Einheit. Dieser Zugang ist im Regelfall auf Research zu einem Sektor oder Bereich begrenzt oder ausgerichtet. Nach Erweiterung sind innerhalb der selektierten Matrix die Daten für das Unternehmen abrufbar.

    Wenn Bedarf für Informationen aus weiteren Sektoren ab- gedeckt werden muss, kann dies durch den Kunden hinzugebucht und genutzt werden. Dieses Kombinationsmodell eignet sich insbesondere für Großkunden mit einer größeren Mitarbeiteranzahl und einem regelmäßigen, jedoch wechselnden Bedarf an Research-Informationen.

  2. Kombination aus personengebundenem Zugang und Pay-as-you-go

    Die Kombination aus personengebundenem Zugang und Pay-as-you-go-Eigenschaften stellt ein Modell dar, welches sich gegenüber dem Kombinationsmodell aus Institutsebene und Pay-as-you-go durch den personengebundenen Zugang unterscheidet.

    Dieses Modell erlaubt einerseits, wie im institutsbasierten Kombinationsmodell, zum Beispiel spezifische Sektorinformationen abzurufen. Andererseits hat der Nutzer auch die Möglichkeit, zusätzliche Services wie die Teilnahme an Analystenkonferenzen zu erwerben.

    Das Kombinationsmodell aus personengebundenem Zugang und Pay-as-you-go wird im Regelfall von spezifischen Nutzern innerhalb eines Unternehmens benötigt, bei denen die Informationen von einem gleichbleibenden Nutzerkreis abgerufen werden, jedoch ein wechselnder Bedarf an Informationen besteht. Ein Beispiel hierfür ist etwa eine Unterstützungsabteilung, die Research einkauft und kanalisiert an die Nutzer weiterleitet.