Familientradition aus dem Trentino Ferrari – ein italienisches Pendant zum Champagner

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Tradition und erlesene Gäste

Doch zurück zur Geschichte Ferraris und seiner Schaumweine: 1952 übertrug der kinderlose Ferrari das Unternehmen an Bruno Lunelli, dessen Familie heute in dritter Generation die Werte Ferraris – Passion, Tradition, beste Trauben und Qualität – mit Konsequenz aufrechterhält. Dies ist auch erlesenen Gaumen, wie denen der Königin von England, Andy Warhol oder den Teilnehmern des G8-Gipfels nicht entgangen. Die Cantine Ferrari schaffte es, sich durch konsequente Umsetzung ihrer Philosophie jenseits von reinem Mythos einen Namen zu machen.


Inspiration mit Ferrari Brut Rosé: Andy Warhol; Quelle: Cantine Ferrari

Ich habe mich mit dem Teil der Familie Lunelli verabredet, der heute die Geschicke Ferraris lenkt: Marcello, Camilla, Matteo und Alessandro Lunelli – allesamt die dritte Generation. Aus dem kleinen Familienbetrieb ist zwischenzeitlich ein großes Unternehmen geworden, ohne an Qualität einzubüßen.

Der älteste der Cousins, Marcello Lunelli, weist den Weg Richtung Weinkeller. Unterwegs fallen mir die Fotoaufnahmen im Flur auf: Ronald Reagan, der Matteo Lunelli die Hand schüttelt, daneben gleich Sophia Loren und schließlich sogar der Papst. Darf der denn überhaupt Alkohol trinken? Auf jeden Fall sind die Fotos ein Statement, was allerdings der Bodenständigkeit der Geschwister Lunelli keinerlei Abbruch tut.

Im Keller angelangt geht es an tausenden in aller Ruhe reifenden Flaschen vorbei in die Schatzkammer, in welcher die besonderen, sehr alten Jahrgänge lagern. Marcello greift zu einem Säbel, der dort quasi einsatzbereit auf dem Tisch liegt. Er nimmt eine Flasche und köpft diese mit einer blitzschnellen Bewegung aus dem Handgelenk. Diese sogenannte „Sabrage“ könne zeitaufwendiges Entkorken ersparen, bemerkt Marcello augenzwinkernd. Sie will aber geübt sein und empfiehlt sich nicht für den Hausgebrauch. Vielmehr blickt sie auf eine jahrhundertealte Tradition zurück – schon Napoleon zelebrierte besondere Anlässe mit dem Sabrieren von Champagnerflaschen. Inzwischen gibt es sogar Weltmeisterschaften in dieser Kunst des Flaschenöffnens.