Fondsanalyse deluxe, Teil 17 Destillat der Starken aus den Emerging Markets

Seite 2 / 3

„Alle potenziellen Aktien müssen Qualitätskriterien in den Bereichen Corporate Governance und Bilanz erfüllen, um überhaupt in Betracht gezogen zu werden“, erklärt Fondsmanager Duffy. Die Screens decken das gesamte Anlage-Universum ab, 400 bis 500 Aktien kommen in die Auswahl und werden vom Portfoliomanager und dem zuständigen Research-Analysten gemeinsam eingehend untersucht. Diese Analyse konzentriert sich vor allem auf fünf Bereiche:

  • Corporate Governance: Das Unternehmen sollte ein Management haben, das einen Anreiz hat, die Interessen der Aktionäre in angemessener Weise zu wahren. Gute Unternehmensführung führt zu nachhaltigen Geschäftspraktiken und berücksichtigt die Verteilung der Erträge an die Aktionäre genauso wie langfristige Nachhaltigkeit.
  • Bilanzstärke: Hier werden unter anderem die Höhe und die Art der Verschuldung in der Bilanz bewertet, die in Abwärtsmärkten für eine gewisse Absicherung nach unten sorgen soll.
  • Ertragsstärke: Mit einem langfristigen Wachstumspotenzial aus einem überlegenen Renditeprofil kann eine extern verursachte, kurzfristige Volatilität besser überwunden werden.
  • Reinvestitionsmöglichkeiten: Wie viel Mehrwert wird durch Reinvestitionen geschaffen? In diesem Bereich wird die Fähigkeit bewertet, die Rentabilität durch eine starke Wettbewerbsposition und Strategie des Managements in Bezug auf den freien Cashflow zu verbessern.
  • Bewertung: Sie berücksichtigt den inneren Wert des Unternehmens und basiert auf dessen Ertragskraft, der Reinvestitionsmöglichkeit sowie der Nutzung von Absolute-Return-Ansätzen – auf Cash-flow-Basis.

„Jeder Aktie wird eine Punktzahl im Hinblick auf die oben genannten Schlüsselkriterien zugewiesen“, erklärt Duffy. „Die Punktzahl entscheidet über die Positionsgröße und spiegelt das wahrgenommene Niveau des absoluten Abwärtsrisikos, die Nachhaltigkeit des Unternehmens sowie die Liquidität wider.“ Alle Investitionen im Portfolio sollten Schwächephasen ohne all zu hohe Drawdowns überstehen. Unternehmen, die ihr Rentabilitätsniveau halten oder sogar verbessern, halten dem Wettbewerbsdruck besser stand. 


Portfoliostruktur:
Das Ergebnis der Analyse ist eine Watchlist mit 80 bis 90 Aktien, die in das Portfolio aufgenommen werden könnten, wenn sie den Wettbewerb um Kapital mit den bereits im Portfolio befindlichen Aktien gewinnen. Allerdings wird nur in Aktien investiert, welche die folgenden Kriterien erfüllen:

  • Solide Unternehmensführung mit Management-Teams, die einen Anreiz haben, die Interessen der Aktionäre in angemessener Weise zu vertreten
  • Bilanzstrukturen, die für das Niveau der Wettbewerbsintensität und der Cash-flow-Volatilität, denen jedes Unternehmen in den Schwellenländern ausgesetzt ist, angemessen kapitalisiert sind
  • Angemessene und nachhaltige Kapitalrenditen
  • Attraktive Reinvestitionsmöglichkeiten, die bedeuten, dass sich die Kapitalrenditen im Laufe der Zeit wahrscheinlich verbessern werden
  • Bewertungen, die für ein langfristiges Aufzinsungspotenzial der Ertragsströme sprechen

„Aktien, die die oben beschriebenen notwendigen Kriterien am besten erfüllen, werden in das Portfolio aufgenommen“, beschreibt Duffy den Auswahlprozess. Aktien würden dagegen verkauft, wenn deren Investment-These verletzt oder eine Aktie zu ihrem langfristigen inneren Wert gehandelt würde.

Die Investitionen des Fonds werden unabhängig vom Index getätigt. Das heißt, die Positionen werden nicht im Vergleich zum Index dimensioniert, sondern absolut auf Basis der Bewertungskriterien. Eine Position kann die maximale Größe von 5 Prozent des Portfolios haben. Die Länder- und Sektor-Positionierung ist das Ergebnis von Bottom-up-Stockpicking und nicht von makroökonomischen Analysen. Die Währungs-Exponierung wird nicht aktiv verwaltet.