Hohes Wirtschaftswachstum, attraktive demografische Profile, günstige Bewertung – es gibt viele Gründe, die für ein Investment in die Schwellenländer sprechen. Allerdings gibt es auch Gründe, die dagegensprechen. Etwa die Tatsache, dass die Schwellenländer in der Vergangenheit die Erwartungen oft nicht erfüllen konnten.
Über beide Seiten sprechen wir heute mit Alex Duffy, dem Portfoliomanager des Fidelity Emerging Markets Focus. Per Video-Call erreichen wir ihn in seinem Homeoffice in London, wo er auf seinem Schreibtischstuhl vor einem Bücherregal sitzt. Alex Duffy kam bereits im Jahr 2004 als Analyst zu Fidelity und begann im Jahr 2007 mit der Verwaltung von Portfolios. Den Fidelity Emerging Markets Focus (ISIN: LU1102506141) steuert er seit der Auflegung der Strategie im Jahr 2014 (Anm. d. Red.: Alex Duffy verlies jüngst Fidelity, seitdem managt Amit Goel den Fonds).
„Unsere Anlagephilosophie basiert auf den drei Säulen Sorgfalt, Fokussierung und Geduld“, erklärt Duffy zum Beginn des Gesprächs. Das Portfoliomanagement suche nach Unternehmen mit starken Bilanzen und einer soliden Unternehmensführung. Das Management solle zudem in der Lage sein, hohe Cashflows zu erwirtschaften, die im Laufe der Zeit zusätzlichen Wert für die Aktionäre schaffen.
Der Fidelity Emerging Markets Focus ist mit 30 bis 50 Titeln recht stark konzentriert: Investitionen werden nur dort getätigt, wo das Portfoliomanagement eine sehr hohe Überzeugung und ein umfassendes Verständnis für das Unternehmen und das potenzielle Abwärtsrisiko entwickelt hat. Und wo braucht der Fondsmanager Geduld? „Jede Anlage wird langfristig getätigt, um die Chancen, die ein Unternehmen bieten kann, voll auszuschöpfen“, antwortet Duffy.
Investmentprozess: Der Anlageprozess beginnt laut Duffy mit einem quantitativen Screening, das darauf abzielt, Aktien zu identifizieren, die eine gute Unternehmensführung und solide Kapitalstruktur besitzen. Das Screening deckt dabei unter anderem den Verschuldungsgrad, Kapital- und Investitionsrenditen sowie etliche Bewertungskennzahlen ab. Zudem spielt eine ausreichende tägliche Liquidität eine wichtige Rolle – die Strategie ist immerhin 2,9 Milliarden Dollar und der Sicav-Fonds 954 Millionen Dollar schwer (Stand: 30. März 2021).
„Eckpfeiler des Investmentprozesses ist unser hauseigenes Research“, sagt Duffy. Den Portfoliomanager unterstützt ein Team von mehr als 50 Analysten, das alle Sektoren und auch den wichtigen ESG-Bereich abdeckt. Das Fundamental-Research befasse sich mit den Kunden, Lieferanten und Konkurrenten des Unternehmens und treffe sich zudem regelmäßig mit dem Management des Unternehmens.