Königsklasse Mischfonds Der Nachweis der Boutiquenprämie

Sven Hoppenhöft, Geschäftsführer der Beratungsgesellschaft Pro Boutiquenfonds

Sven Hoppenhöft, Geschäftsführer der Beratungsgesellschaft Pro Boutiquenfonds: Die Performance-Analyse der Königklasse Mischfonds bringt ein eindeutiges Ergebnis zugunsten unabhängig gemanagter Nischenprodukte hervor. Foto: PBF

Unabhängige Fondsboutiquen sind volumenmäßig gut durch die Marktverwerfungen im Frühjahr 2020 gekommen. Zudem haben sie deutlich schneller als die Branche die Rückgänge wieder aufgeholt, die mit dem ersten Lockdown verbunden waren.

Ihr Marktanteil bei der „Königsklasse“ der Investmentfonds, den flexiblen Mischfonds, ist kontinuierlich weiter angestiegen. Er beträgt per Ende September 2020 bereits 25,7 Prozent der insgesamt 147,6 Milliarden Euro.

>>Vergrößern

Damit stellt sich die Frage: Ging das steigende Anlegerinteresse auch einher mit einer besseren Wertentwicklung im Vergleich zum Branchenschnitt? Erwirtschaften die Fondsboutiquen für ihre Anleger bessere Erträge? Gibt es die vielfach diskutierte Boutiquen-Prämie wirklich? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, haben wir eine Auswertung der PBF-Datenbank herangezogen.

Untersucht haben wir dabei die Fondskategorie der flexiblen, globalen Mischfonds mit einem Fondsvolumen von mehr als 50 Millionen Euro und mehr als fünf Jahren Marktzugehörigkeit. Und in der Tat: Bei dieser untersuchten Fondskategorie lässt sich die genannte Prämie über die verschiedenen Zeiträume nachweisen.

Am deutlichsten tritt dies beim Ein-Jahres-Vergleich zutage. Während der Branchenschnitt zum Beobachtungsstichtag am 30. September 2020 bei einem Verlust von minus 1,9 Prozent lag, verzeichneten die Fondsboutiquen eine Performance von plus 3,6 Prozent – der kräftige Kursrückschlag vom März konnten die unabhängigen Asset Manager demzufolge bereits wieder mehr als ausgleichen.

>>Vergrößern