Alternative zur Anleihe Welche Vorteile Loans bieten

Sind seit Jahren weitgehend stabil: Die Zinsen von Loans vom Jahr 2000 bis 2016

Sind seit Jahren weitgehend stabil: Die Zinsen von Loans vom Jahr 2000 bis 2016

Was 2016 am Zinsmarkt in den USA passierte, kann man schon markant nennen. Der Geldmarktzins Libor mit der Laufzeit von drei Monaten stieg von 0,3 Prozent im Herbst 2015 auf nunmehr fast ein Prozent. Mark Boyadjian, Leiter für variabel verzinsliche Wertpapiere bei Franklin Templeton, macht dafür in erster Linie eine Reform des Geldmarkts verantwortlich. Kurz gesagt führte sie dazu, dass die Nachfrage nach staatlich besicherten Geldmarktpapieren stieg und herkömmliche Papiere in der Anlegergunst verloren. Weshalb der Zinsanstieg auch weitgehend nachhaltig sein werde, so Boyadjian.

Eine Anlageklasse ist von diesem Umstand direkt betroffen: Loans. Das sind Unternehmenskredite, die nicht in eine Anleihe verpackt sind, sondern direkt gehandelt werden. Von der Schuldnerbonität her sind sie mit Hochzinsanleihen vergleichbar, allerdings ist ihr Zinssatz variabel. Grundlage ist der Libor bei Dollar-notierten und der Euribor bei Euro-notierten Loans, hinzu kommt die Risikoprämie (Spread), die sich aus Angebot, Nachfrage und Schuldnerqualität ergibt. Weil die Verzinsung mit dem Markt mitgeht, bleiben die Kurse stabil.

Das ist der Vorteil gegenüber Hochzinsanleihen, deren Zins fest ist und deren Kurse frei schwingen – auch nach unten, wenn die Renditen steigen. Ende November 2016 lag die Rendite von Dollar-Loans im Schnitt bei 6,4 Prozent bei ein paar Monaten Duration. US-Hochzinsanleihen brachten 6,7 Prozent, allerdings mit 4,3 Jahren Duration. Doch kein Vorteil ist umsonst. „Private Kredite erschließen alternative Quellen für Risikoprämien. In diesem Fall Illiquidität und Komplexität“, sagt Anthony Tutrone, globaler Leiter für alternative Anlagen bei Neuberger Berman. Weshalb man aus vielen Loan-Fonds nur zweimal im Monat Geld abziehen kann.

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