Alternative zur Anleihe Welche Vorteile Loans bieten

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Ende 2016 passierten am Loan-Markt mehrere Dinge zugleich, die sich nicht voneinander abgrenzen lassen. Der gestiegene Libor und die damit gepaarte Furcht vor sinkenden Anleihekursen trieben Anleger aus Anleihen in die kurssicheren Loans. Und Schuldner nutzten das aus. So habe der europäische Loan-Markt schon Ende November 2016 mit 64 Milliarden Euro das Emissionsvolumen aus ganz 2015 übertroffen, berichtet Fiona Hagdrup.

„Trotzdem wirkte sich die reichliche Liquidität derart auf die Loan-Preise aus, dass die Renditen im Laufe des Jahres um einen halben Prozentpunkt fielen“, so die Managerin des M&G European Loan. Hohe Nachfrage wirkt auf Loans genauso wie auf Hochzinsanleihen: Sie drückt die Risikoprämien, was den Effekt des steigenden Geldmarktzinses aufheben kann.

Zumal der in vielen Loans noch nicht einmal stattfand. Denn Ende des vergangenen Jahres hatten rund 90 aller Dollar-Loans einen sogenannten Floor, der für den Libor-Teil der Rendite ein Minimum festlegt. Mitte 2016 lag der im Durchschnitt bei 0,99 Prozent. In Europa veranschlagen die meisten Loan-Verträge ein Euribor-Minimum von null Prozent. Ginge der Zins also von seinen derzeit minus 0,3 Prozent auf null, passierte in den Loans erst einmal nichts.

Inzwischen drängen in Europa Anleger auf den Markt. „Regierungen wollen, dass Versicherungen und Pensionsfonds zunehmend auch die Wirtschaft finanzieren“, sagt Thierry de Vergnes, der bei Lyxor das globale Kreditmanagement leitet. Speziell in Deutschland gilt die im April 2016 in Kraft getretene Änderung der Anlageverordnung (AnlV) als wichtiger Schritt in diese Richtung. Damit fällt nämlich die Regel weg, dass Versicherungen und Pensionsfonds nur zu maximal 30 Prozent in „unverbriefte Darlehensforderungen“, also auch Loans, investieren dürfen.