Dazu unterscheidet der Studienautor Christian Leurs, Senior Manager bei Eurogroup Consult, zwischen den Kundenkategorien der Very High Net Worth Individuals (VHNWI, liquides Vermögen über 2 Millionen Euro), der High Net Worth Individuals (HNWI, 1-2 Millionen Euro), der Affluent Individuals (aus dem Englischen für wohlhabende Kunden, 500.000 bis 1.000.000 Euro) und der Mass Affluent Individuals (300.000 bis 500.000 Euro).
Den größten Marktanteil am Private Banking in Deutschland haben mit rund 45 Prozent die Geschäftsbanken. Ihnen folgen die Sparkassen und Genossenschaftsbanken mit einem Anteil von 35 Prozent. Sie dominieren vor allem das Segment der (Mass-)Affluent Individuals, also den Kunden mit einem Vermögen von unter einer Million Euro. Die restlichen Marktanteile teilen sich Privatbanken, Vermögensverwalter, Family Offices und unabhängige Finanzberater – sogenannter IFAler.
In den nächsten Jahren erwarten Branchenexperten eine starke Erholung im deutschen Private-Banking-Markt. Sowohl bei der Anzahl der Kunden als auch bei dessen liquidem Vermögen. Schätzungen besagen, dass 2015 mehr als 370.000 Personen über ein liquides Onshore-Vermögen von mehr als 500.000 Euro verfügen werden. Das würde einer Wachstumsrate von 2012 bis 2015 von jährlich 2,6 Prozent entsprechen.
Nach einem Rückgang der liquiden Vermögenswerte im Jahr 2011 steigen die Vermögensvolumina wieder. 2015 könnten sie die Schwelle von 1.000.000.000.000 Euro durchstoßen – also einer Billion. Laut EGC-Studie könnte allerdings das Wachstum der liquiden Vermögenswerte größer ausfallen. Die deutsche Wirtschaft trotzt zwar der Eurokrise erfolgreich, einen dämpfenden Einfluss habe sie aber dennoch.
Dies ist der dritte Serien-Artikel zur EGC-Studie. Der erste Teil behandelte das sich verändernde Kundenverhalten im Private Banking und dessen Konsequenzen.