Natixis-Studie Wie Fondsselektoren ihre Portfolios ausrichten

Kritischer Blick bei Fed-Chef Jerome Powell: Fondsselektoren fürchten, dass den Notenbanken Fehler in ihrer Geldpolitik unterlaufen.

Angespannter Blick bei Fed-Chef Jerome Powell: Fondsselektoren fürchten, dass den Notenbanken Fehler in ihrer Geldpolitik unterlaufen. Foto: Imago Images / Xinhua

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Das Jahr 2023 war geprägt von großen Marktschwankungen und Unsicherheiten – ein Trend, der sich aus Sicht vieler Profi-Investoren auch 2024 fortsetzen wird. Wie eine aktuelle Umfrage der Fondsgesellschaft Natixis Investment Managers zeigt, haben Fondsselektoren, die Gelder institutioneller Anleger wie Versicherungen oder Pensionskassen sowie für Wealth-Management-Plattformen verwalten, ihre Renditeprognose für 2024 im Vergleich zum Vorjahr um fast 28 Prozent nach unten korrigiert – von 8,8 auf durchschnittlich 6,3 Prozent.

Getrübte Wachstumsaussichten als Damoklesschwert

Als Hauptbelastungsfaktoren für die Stimmung am Markt nennt über die Hälfte der 500 befragten Fondsselektoren, die ein Anlagevolumen von insgesamt 34,8 Billionen US-Dollar für öffentliche und private Pensionskassen, Versicherungen, Stiftungen, Fonds und Staatsfonds managen, die Sorge vor einer deutlichen Konjunkturabkühlung. Die Angst vor Fehlern in der Geldpolitik großer Notenbanken wie der Fed oder EZB steht für mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Befragten weit oben auf der Liste. Entsprechend skeptisch blicken die Investoren auf die Aktienmärkte: Fast 70 Prozent halten die aktuellen Bewertungen am Aktienmarkt für zu optimistisch angesichts der trüben Wirtschaftsaussichten.

 

Zwar erwarten immerhin knapp zwei Drittel der Umfrageteilnehmer eine „sanfte Landung“ der Wirtschaft – sprich: eine Abkühlung des Wachstums ohne Rezession. Das Szenario einer Stagflation – Wachstumsschwäche bei gleichzeitig hoher Inflation – halten gleichzeitig 60 Prozent der Befragten für wahrscheinlicher als eine sich selbst tragende, kräftige Erholung. In Asien sind die Konjunktursorgen mit 79 Prozent besonders verbreitet, aber auch am Standort Europa trifft diese Einschätzung auf zwei von drei Investoren zu.

Fokus auf Zinsrisiken und Renten 

Umfassenden Änderungen an ihrer Anlagestrategie nehmen die befragten Profianleger dennoch nicht vor. Um ihre Portfolios stabil zu halten und ihre Kunden auf ein neues Anlageumfeld vorzubereiten, schichten sie jedoch taktisch innerhalb der Anlageklassen um.

 

Angesichts der in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Inflation und der Zinsanhebungen großer Notenbanken rücken für 2024 potenzielle Zinsrisiken stärker in den Blickpunkt der Investoren. Die Mehrheit geht von weiteren Zinserhöhungen aus, gleichzeitig erwarten 54 Prozent im späteren Jahresverlauf auch bereits wieder Zinssenkungen.

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Für drei Viertel der Befragten kommt es auf das richtige Timing an: Nur wenn weitere Zinsschritte zum richtigen Zeitpunkt erfolgen, kann eine erneute Beschleunigung der Teuerungsrate verhindert werden.

 

Vor diesem Hintergrund schichten Profi-Anleger ihr Geld verstärkt am Rentenmarkt um: 62 Prozent setzen auf länger laufende Anleihen, die sie für aussichtsreicher halten als kurzlaufende Titel. Bereits knapp ein Viertel hat in den vergangenen Monaten die Duration im Portfolio verlängert, also verstärkt langlaufende Rentenpapiere zugekauft.