Digitalisierung der Finanzbranche, Teil 1 Was der digitale Wandel dem Private Banker zurückgibt

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Die Möglichkeiten der echten Digitalisierung sind tiefgreifend. Sie haben das Potential, eine neue Kultur im Beratungsalltag zu etablieren: Eine Kultur der Effizienz, die zeitraubende manuelle Dateneingaben und händisches Übertragen von Informationen von einem Programm ins nächste automatisiert und tagesaktuell über Schnittstellen laufen lässt. Aber auch einen Alltag, in dem Beratung wieder individuell sein kann, weil auch maßgeschneiderte Angebote effizient und gesetzeskonform abgewickelt werden können. Eine Beratung, die wieder Spaß macht und zwar sowohl Beratern als auch Kunden, weil mehr Zeit für die Beziehungspflege bleibt. Und nicht zuletzt eine Beratungskultur, die von Kundenerlebnissen geprägt ist. Kurz gesagt, die Digitalisierung eröffnet Stefan Bauer und allen anderen Beratern die Chance, wieder mehr der Berater sein zu können, der sie waren als sie hochmotiviert ihren Beruf begannen.

Noch ein Wort zu den Anforderungen an die Software der Zukunft, die diese Herausforderungen meistert: Mit moderner Software können sämtliche Finanzdaten über Schnittstellen automatisiert zusammenlaufen. Und zwar Wertpapiere genauso wie Konten und Versicherungen. Ergänzt werden diese Daten um Immobilien und weitere Vermögensgegenstände. Keine Depotauszüge in Papierform mehr, keine Versicherungspolicen, keine stundenlange Dateneingabe.

Neben den hauseigenen Daten des in der eigenen Bank betreuten Vermögens werden auch die Informationen externer Bankverbindungen zu einem großen Vermögensbild zusammengeführt. Zusätzlich werden die Daten veredelt durch Informationen aus externen Datenquellen. So wird etwa ein Fonds in seine einzelnen Bestandteile zerlegt, um das Gesamtvermögen zum Beispiel unter Währungsgesichtspunkten auszuwerten und dem Anwender das Ergebnis anschaulich aufzubereiten. Durch die Verbindung über Schnittstellen werden die Daten täglich auf Knopfdruck aktuell gehalten.

In der neuen digitalen Welt ist mit der reinen Datengewinnung aber noch nicht Schluss. Vielmehr werden die Daten nach dem Erfassen nach einer einheitlichen und transparenten Logik strukturiert. So entsteht ein wirklich ganzheitliches und zudem noch tagesaktuelles Bild vom Vermögen, das vielfältige Analysen ermöglicht. Sei es hinsichtlich des Rendite-Risiko-Profils oder der Verteilung auf die verschiedenen Branchen. Wohl gemerkt bezogen auf das gesamte Vermögen. Die vorhandenen Daten können ganz einfach aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Die Digitalisierung erlaubt Darstellungen, die bisher nicht möglich waren. So gewinnt der Berater ein viel plastischeres Bild vom Vermögen des Kunden und ein tieferes Verständnis für dessen Bedürfnisse. Ganz zu schweigen vom Kunden selbst. Doch dazu gleich.