Veränderungs- und Innovationsmanagement Warum jeder Mitarbeiter ein Blogger sein sollte

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Darüber hinaus kann sie allgemeine Informationen über Branchen-Trends verbreiten. Durch die zu erwartende Resonanz werden Kundenbedürfnisse schneller erkannt und dementsprechend können Strategien und Lösungen besser angepasst und die Innovationsfindung gefördert werden. Social Media kann so zu einem mächtigen, schnellen und effektiven Austausch- und Kommunikations-Mittel zwischen Kunden und Mitarbeitern ausgebaut werden, wenn als Voraussetzung der einzelne Mitarbeiter in diesem Netz seine Rolle findet.

Aber auch die Bank muss ihre Innovations-Initiative vorleben; die Kommunikations-Kanäle sind ein Teil davon, der andere ist die Umsetzung. Die Vorteile der aktiven Kommunikation unter anderem über Blogs, Twitter, Facebook und der Corporate Website stellen sich wie folgt dar:
  • Die Bank wird als zukunftsgerechtes Institut von Kunden, Mitarbeitern und Markt wahrgenommen.

  • Die Führungskräfte und Mitarbeiter können sich immer mehr mit der neuen eingeschlagenen Strategie identifizieren und somit besser und stärker zum Erfolg beitragen.

  • Der Kunde mit seinen sich ständig wandelnden Bedürfnissen wird sich bei der neu positionierenden Bank immer besser abgeholt fühlen.
Um den Erfolg anfänglich abzusichern, sollte die Social-Media-Strategie fokussiert werden, denn erst dann erzeugt sie eine größere Wirkung. Am Anfang sollten nur höchstens zwei bis drei Projekte favorisiert und angegangen werden und davon muss eins der Innovations-Initiative gewidmet sein. Ein Initiant muss diesen Innovationsgedanken aktiv mit Hilfe von digitalen sowie klassischen Kommunikationskanälen verbreiten können. Er muss eine unternehmerisch geprägte Mentalität bei Mitarbeitern initiieren und umsetzen und eine Innovationsanlaufstelle schaffen.


Über das Positionieren im Dschungel aus Corporate Blogs und Social Media

Eine Frage der Kultur


Die zugehörige Unternehmenskultur wird sich sicherlich dem Neuen anpassen müssen und dies in Richtung eines unternehmerischen Denkens. Die Hindernisse liegen, wie bereits gesagt, in der Angst vor Veränderung, eventuellem Versagen und den vermeintlich daraus folgenden Konsequenzen. Die Mitarbeiter wären ja nicht in einer Bank angestellt, wenn sie primär unternehmerisch tätig sein wollten.

Das sind nachvollziehbare Ängste, denen man mit einer Art von Sicherheitsnetz entgegenkommen kann. Dieses muss den Mitarbeitern das Gefühl vermitteln, dass es sich lohnt, einen offenen Austausch von Ideen zu wagen, Organisationsänderungen anzugehen und neue Rollen anzunehmen. Dazu kann zum Beispiel die Rolle eines aktiven Informanten von produktspezifischen Themen für einzelne Kunden über digitale Kanäle gehören. Auch die Beteiligung des Mitarbeiters am Erfolg des Veränderungsprozesses und folgend des neuen Geschäftsmodells gehört in gewissem Umfang dazu.

Als Ziel kann sogar eine Startup-Mentalität angestrebt werden und in einem zweiten Schritt erhält man vielleicht das oben genannte Ziel des unternehmerischen Denkens. Wie jeder weiß, der je auf eine Zielscheibe gezielt hat, muss man immer höher zielen, damit man das Zentrum der Zielscheibe trifft.

Bei allen Strategieinitiativen mit dem Ziel, Innovationen und Veränderungsmanagement in die Unternehmenskultur einfließen zu lassen, sollte man sich immer das Zitat des Ökonomen und Management-Gurus Peter Drucker vor Augen halten: „Kultur isst die Strategie zum Frühstück“ („Culture eats strategy for breakfast“), was auf einen Punkt gebracht nichts anderes bedeutet, als dass die Unternehmenskultur wichtiger ist als die Unternehmensstrategie. Deshalb muss die Bank sich bemühen, Herz und Verstand der Mitarbeiter zu gewinnen, um die Erfolgschancen für das Neue und Ungewisse zu erhöhen.

Nur das Wagnis des Neuen, die direktere Einbindung von Mitarbeitern in den Kommunikationsprozess mit den Kunden und eine stärkere Übertragung von Verantwortung in der Art der Vermittlung von Geschäftsfeldern ermöglicht die Chance eines möglichen zukünftigen Erfolgs. Denn es sei schlussendlich daran erinnert, dass die bestehenden Banken- Geschäftsmodelle ausgereizt sind und die FinTech- und großen Technologie-Unternehmen keine kulturellen Anpassungsschwierigkeiten kennen.

„Das größte Risiko ist es, überhaupt keine Risiken einzugehen.“

Mark Zuckerberg, Facebook-Gründer

Dieser Artikel ist ebenfalls auf BankingHub.de erschienen.

Über die Autoren:
Spiros Margaris ist Geschäftsführer der Beratungsboutique Margaris Advisory. Er verfügt über 20 Jahre internationale Berufserfahrung im Investment Management für institutionelle Kunden, Family Offices, HNWIs und Technologie- und Innovationsmanagement. Er veröffentlicht regelmäßig Aufsätze zu innovativen Lösungen und Strategien zu den Themen Banking und Asset Management.

Laura Pfannemüller ist bei der Unternehmensberatung zeb Senior Consultant in der Practice Digital Financial Services und beschäftigt sich mit Innovationen im Banking und ihren Auswirkungen auf die Branche. Zudem ist sie mitverantwortlich für die Weiterentwicklung von BankingHub.de.

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