Strafzinsen für Banken Weniger Minus ist mehr

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Jens Kummer, Geschäftsführer bei Mars Asset Management, mag den Accu-Geld ebenfalls und nennt zwei Alternativen: den Amundi Cash Euro (siehe Kasten) und den DWS Institutional Money Plus (ISIN: LU0099730524). Beide schnitten bislang besser ab als der Strafzins. Der DWS-Fonds liegt auf Sicht von drei Jahren bei minus 0,17 Prozent pro Jahr. Wobei man dazusagen muss, dass auch Kummer zumindest bei Privatanlegern das gute alte Tagesgeld für die beste Variante hält. Vorausgesetzt, die Qualität stimmt, und die Bank ist dem Einlagensicherungsfonds angeschlossen.

                                  Quelle: Morningstar

Auch für Indexfonds können sich Geldprofis erwärmen. Andreas Heinrich führt den Lyxor Euro Cash (FR0010510800) ins Feld: „Der ist sehr gut handelbar.“ Der ETF simuliert eine Geldanlage in den Geldmarktzins Eonia (Euro Overnight Index Average). Eine direkte Alternative mit dem selben Ansatz ist das Konkurrenzprodukt Xtrackers Eonia (LU0335044896), den ein anderer Vermögensverwalter empfiehlt.

Wenn man auf Risiko- und Laufzeitleiter ein kleines bisschen weiter klettert, kommen weitere Fonds infrage. Zwei Produkte für Anlagen ab sechs Monate, die leicht verlängerte Laufzeiten reinholen, vereinzelt auf Papiere in Fremdwährungen setzen und Unternehmensanleihen zulassen, sind der Parvest Enhanced Cash 6 Months (LU0325598752), den Andreas Heinrich gut findet, und der DJE Intercash (siehe Kasten) von DJE Kapital, für den sich Guido Bauer, geschäftsführender Gesellschafter der Vermögensberatung Franz Heinrich Bauer, erwärmt. Bauer mischt für institutionelle Kunden im Rahmen eines hauseigenen „Smart-Liquidity“-Konzepts mehrere defensive Fonds zu einer Cash-Reserve. Unter anderem mit dem erwähnten DJE Intercash.

                                      Quelle: Morningstar

Das Gute an solchen geldmarktnahen Fonds: Beide haben in den vergangenen Jahren tatsächlich Gewinne erzielt. Das Schlechte: Die Anteilspreise schwanken schon sichtlich. So schnitt der Parvest-Fonds von BNP Paribas im März mit einem Minus von 0,5 Prozent ab. Das will nicht jeder Vermögensverwalter akzeptieren. „Geldmarktnahe Fonds würde ich auf jeden Fall meiden, weil sie nicht abzuschätzende Kursrisiken mitbringen“, sagt die Mitarbeiterin eines bayerischen Family Office. Wenn es schon etwas mehr Risiko sein soll, dann lieber einen Fonds für Unternehmensanleihen mit Investment-Qualität oder sogar Hochzinsanleihen.