Master-Liste der österreichischen Raiffeisenlandesbank „Wir überprüfen die Fonds ständig“

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Gaston Giefing: Davon ist nicht auszugehen. Raiffeisen Capital Management ist einer der größten nationalen Asset Manager und ein anerkannter Experte sowohl im Selektions- und Monitoring-Prozess der Fremdfonds als auch im Fondsmanagement selbst.

Reichen 42 Fonds aus, um die Nachfrage seitens der Private-Banking-Kunden abzudecken?

Gaston Giefing: So wie sich die Fonds auf einem ständigen Prüfstand befinden, wird auch die Master-Liste selbst hinsichtlich der vertretenen Asset-Klassen und damit auch hinsichtlich zu ergänzender Fonds laufend kontrolliert. Die Liste wird an die jeweiligen Anforderungen angepasst.

Welche Vorteile gewinnen Berater durch die Master-Liste?

Gaston Giefing: Transparenz und Klarheit sind Vorteile, von denen Berater und Kunden gleichermaßen profitieren. Dazu kommt die Sicherheit, dass die auf der Master-Liste befindlichen Fonds von Raiffeisen Capital Management laufend geprüft werden.

… und welche Vorteile haben die Anleger?

Gaston Giefing: Neben besagter Transparenz und Klarheit in der Produktberatung profitieren die Anleger von einem Angebot geprüfter Produkte, auf die sie sich inhaltlich verlassen können. Wenn ein Produktangebot zu groß ist, kann dies nicht mehr gewährleistet werden. Irgendeinen Fonds, den man mittels Suchmaschinen nach bestimmten Kriterien gefunden hat, anzubieten, ohne dessen Hintergründe, wie beispielsweise das Management zu kennen, entspricht nicht unserem Qualitätsanspruch. Zudem werden volkswirtschaftliche Entwicklungen und Marktrisiken weiterhin Einflüsse auf die Wertentwicklung von Fonds haben.

Wie wird Mifid II das Beratergeschäft im Private Banking verändern?

Gaston Giefing: Eine wesentliche Unterscheidung wird in der angebotenen Form der Beratung zu finden sein: abhängige oder unabhängige Anlageberatung. Anlegerinformationen werden neu geregelt wie beispielsweise die Kostendarstellung ex ante. Die Eignungsprüfung eines Anlegers wird die im derzeitigen Anlegerprofil beinhalteten Risikoklassifizierungen weiter präzisieren. Natürlich wird der Berater auch weiterhin von Kundenangaben abhängig sein und wird diese dokumentieren. Die Dokumentationserfordernisse werden allgemein weiter ansteigen.

… und wie geht das Modell der Master-Liste dafür in Vorleistung?

Gaston Giefing: Die Liste ist bereits ein ganz konkretes Beispiel für unsere Vorwegnahme von Mifid II. Die darin enthaltenen Fonds werden dem erforderlichen Product-Governance-Prozess entsprechen.

Wir werden auf Basis der Master-Liste Asset Allocations definieren, die zu den neu zu definierenden Chancen- und Risikoprofilen des jeweiligen Anlegers passen. Hier wird künftig eine Schwankungsbreite der Veranlagung anstelle der bisherigen Risikoklassen seitens des Anlegers definiert. Die Produkte der Master-Liste sollen im Rahmen der Asset Allocation den Veranlagungserfolg innerhalb der vom Anleger definierten Schwankungsbreite sicherstellen.

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