Künftig Merkur Privatbank Merkur Bank übernimmt Bank Schilling

Marcus Lingel, geschäftsführender Gesellschafter der Merkur Bank: „Wir steigern den Ertrag und die Investitionskraft“.

Marcus Lingel, geschäftsführender Gesellschafter der Merkur Bank: „Wir steigern den Ertrag und die Investitionskraft“. Foto: Merkur Bank

Die Merkur Bank wird wesentliche Teile des Bankgeschäfts der Bank Schilling übernehmen. Einen entsprechenden Rahmenvertrag haben beide Seiten jetzt unterzeichnet. Der Kauf soll im vierten Quartal 2019 in trockenen Tüchern sein. Mit der Übernahme zählt die Merkur Bank mit einer Bilanzsumme von mehr als 2 Milliarden Euro zu den größten inhabergeführten deutschen Kreditinstituten. Alle Geschäftsbereiche sollen fortgeführt und alle bestehenden Arbeitsverträge übernommen werden.

„Mit diesem Schritt stellen wir die Weichen für weiteres Wachstum und bauen unsere Marktrelevanz aus“, sagt Marcus Lingel, geschäftsführender Gesellschafter der Merkur Bank. „Wir steigern den Ertrag und die Investitionskraft“. Sowohl die Filialnetze als auch die Geschäftsbereiche der beiden Unternehmen würden sich perfekt ergänzen, ohne dass es Überschneidungen gebe, so Lingel weiter.

Die Bank Schilling ist unter anderem im Privatkundengeschäft mit einer Vermögensverwaltung und der Finanzierung von Kapitalanlegern sowie im Rentenhandel aktiv. Das ebenfalls von dem Institut betriebene  Leasinggeschäft und die Aktivitäten als Immobilienmakler habe man bei der Übernahme bewusst ausgeklammert: „Der Zusammenschluss ist in dieser Form schon ein großer Schritt für uns, wir wollten die Komplexität nicht noch unnötig erhöhen", so Lingel zur „Börsen-Zeitung“.

Als neues Mitglied der Geschäftsführung holt die Merkur Bank Andreas Maurer an Bord, der Neuzugang wird Leitung und Integration der Standorte der Bank Schilling verantworten. Darüber hinaus soll er den Vertrieb unterstützen. Maurer kommt von der Südwestbank und wird vom Sitz der Bank Schilling im unterfränkischen Hammelburg aus tätig sein.

Das bisherige Vorstandsmitglied der Bank Schilling, Matthias Busch, übernimmt als Generalbevollmächtigter die Verantwortung für zehn Filialen und soll den Angaben zufolge gemeinsam mit Maurer den Zusammenschluss der beiden Banken begleiten. Weiter bringt der Zusammenschluss eine Namensänderung mit sich: Mit Vollzug im vierten Quartal wird das Unternehmen nach außen als Merkur Privatbank auftreten. Die rechtliche Umfirmierung soll nach der Hauptversammlung im Juni 2020 erfolgen.

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Kapitalerhöhung im Herbst geplant

Zur Finanzierung der Übernahme ist eine Kapitalerhöhung geplant: Noch im Herbst rund will die Merkur Bank 1,4 Millionen weitere Aktien zum Bezugspreis von 9,50 Euro pro Stück ausgeben. Das bedeutet unterm Strich einen Erlös von rund 13,5 Millionen Euro brutto. Hinzu kommt eine Sachkapitalerhöhung durch Ausgabe von 670.000 neuen Aktien zu den gleichen Konditionen. Außerdem erhöhen die persönlich haftenden Gesellschafter ihren Kapitalanteil um rund 4,5 Millionen Euro.

Die Merkur Bank ist ein inhabergeführtes Institut mit Filialen in den Regionen Bayern, Thüringen und Sachsen, einer Repräsentanz in Stuttgart sowie mit einem bundesweiten Online-Angebot für Anleger. In den beiden Geschäftsfeldern Vermögensanlage und Finanzierung eigentümergeführter Unternehmen sind rund 200 Mitarbeiter tätig. Im Geschäftsjahr 2018 erreichte die Bank eine Bilanzsumme von 1,3 Milliarden Euro.

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