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Hohe Kunst der Managerselektion „Mathematische Modelle und quantitative Analysen alleine reichen nicht“

Malene Bason, Chefportfoliomanagerin bei Danske Invest

Malene Bason, Chefportfoliomanagerin bei Danske Invest

private banking magazin: Sie verantworten die Auswahl der Portfoliomanager für die Fonds von Danske Invest. Was bedeutet das?

Malene Bason: Ich leite ein Team aus sieben Mitarbeitern, welches die Auswahl der Portfoliomanager, die die Vermögenswerte der Danske Invest Fonds verwalten, übernimmt. Das können Portfoliomanager aus der ganzen Welt sein – und unser Ziel ist natürlich, die besten auszuwählen. Gleichzeitig überwachen wir engmaschig, wie sich die unterschiedlichen Portfoliomanager entwickeln und beobachten stets die Rendite ihrer Fonds, ihre Anlagen und den Investitionshintergrund.

Warum sind lokale Portfoliomanager aus der ganzen Welt so wichtig?

Bason: Portfoliomanager mit lokalem Know-how haben unserer Ansicht nach die besten Voraussetzungen, um Jahr für Jahr die Benchmark zu übertreffen. Meiner Meinung nach ist es schwierig bei einer Anlage in eine chinesische Aktie, in einem Büro in Skandinavien zu sitzen und von dort aus den breiten chinesischen Markt, seine Regularien sowie die Wettbewerber am Markt im Detail im Blick zu behalten.

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Sprachbarrieren hin und wieder hinderlich sein können. Auch wenn grundsätzlich die Vorstellung besteht, auf Englisch kommunizieren zu können. Das gilt vor allem für Investments in Schwellenländern. Ich war beispielsweise bei einem Unternehmensbesuch in China dabei, bei dem nur Englisch gesprochen wurde – allerdings wurden nur einfache Standardphrasen verwendet. Sobald ich eine tiefergehende Frage stellte, konnte diese kaum beantwortet werden. Deshalb ist es wichtig, mindestens eine Person im Investmentteam zu haben, die die jeweilige Landessprache fließend spricht.

Wo finden Sie Ihre Kandidaten für die Verwaltung der Fonds von Danske Invest?

Bason: Wir durchkämmen regelmäßig eine Datenbank namens eVestment. Das ist eine globale Datenbank mit mehr als 34.000 verschiedenen Anlagestrategien. Sie vermittelt uns ein gutes Bild über die Möglichkeiten, die man innerhalb der verschiedenen Anlageklassen und Investmentuniversen hat. Anschließend folgt ein längerer Prozess, um die potenziellen Kandidaten einzugrenzen. Die konkrete Auswahl erfolgt sowohl über Fragebögen und Telefonkonferenzen als auch über längere persönliche Treffen.

Welche Faktoren sind für Sie bei der Beurteilung der Portfoliomanager wichtig?

Bason: Wichtig ist in erster Linie, dass wir zusammen mit dem Portfoliomanager die Anlagestrategie des Fonds durchgehen. Nur so können wir den Hintergrund für jede einzelne Transaktion im Portfolio gut beurteilen. Ich lege auch großen Wert auf die Qualität des Investmentteams, das den Portfoliomanager unterstützt.

Wenn wir Investmentteams treffen, möchten wir gerne mit jedem einzelnen Teammitglied persönlich sprechen. Auf diese Weise können wir ihr Know-how auf Branchen- und Unternehmensebene überprüfen und einen Eindruck über die fachliche Expertise bekommen. Außerdem ist es wichtig, dass es innerhalb des Investmentteams keine große Fluktuation gibt.

Auch Vertrauen und Glaubwürdigkeit spielen eine große Rolle. Daher versuchen wir, mit dem Investmentteam in so vielen verschiedenen Situationen wie möglich zu sprechen. Wir bitten beispielsweise darum, zusammen außer Haus Mittag zu essen, weil man in diesem Rahmen auch eher über andere Dinge als nur Renditezahlen spricht.

Welche Fertigkeiten kennzeichnen die besten Portfoliomanager?

Bason: Ein guter Portfoliomanager muss auch in turbulenten Zeiten an seiner Anlagestrategie festhalten können. Natürlich sollte er seinen Anlagen immer kritisch gegenüberstehen – entschließt sich der Portfoliomanager jedoch dazu, an einer Anlage festzuhalten, obwohl sie hinter ihren Wettbewerbern und der Benchmark zurückbleibt, zeigt das, dass er seiner Strategie treu bleibt. So war beispielsweise der Ölpreissturz ein guter Stresstest für unsere Manager mit hoher Ausrichtung auf den Energiesektor. Investieren ist meiner Meinung nach ein „People Business". Das heißt, ein guter Portfoliomanager muss auch ein gutes Gespür für Marktentwicklung haben. Mathematische Modelle und quantitative Analysen alleine reichen für eine erfolgreiche Anlage nicht immer aus. Grundsätzlich ist es hilfreich den Markt, die Unternehmen und auch deren Kunden zu verstehen.

Was muss passieren, dass bei Ihnen in Bezug auf einen externen Portfoliomanager die Alarmglocken zu schrillen beginnen?

Bason: Wir überwachen fortlaufend eine Menge Faktoren. Alarmierend ist es, wenn die Anlagestrategie von ihrem ursprünglichen Ausgangspunkt abzuweichen beginnt. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn das Portfoliorisiko plötzlich deutlich steigt. Darüber hinaus sollte es keine allzu große Fluktuation im Investmentteam geben. Letztendlich verfolgen wir natürlich auch die Renditezahlen – und die lassen sich gegenüber dem Wettbewerb und der Benchmark leicht messen. Wenn der Fonds weit hinter seinen Mitbewerbern und der Benchmark zurückbleibt, schauen wir uns natürlich die Ergebnisse genauer an.

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