Exklusiv-Interview mit Markus Köppl „Vermögensberater müssen nicht nur gut sein, sie müssen zum Kunden passen“

Hat ein neues Unternehmen gegründet: Markus Köppl

Hat ein neues Unternehmen gegründet: Markus Köppl

private banking magazin: Sie haben vor kurzem die MK Anlegergesellschaft gegründet. Was hat Sie zu dem Schritt veranlasst?

Markus Köppl: In der Vergangenheit bin ich immer wieder von Anlegern gefragt worden, welchen Berater oder Vermögensverwalter ich empfehlen würde. Nicht nur wer gut ist, sondern wem ich mich persönlich auch anvertrauen würde. Das grenzt dann die Empfehlungsliste stark ein. Hintergrund der Anfragen ist vermutlich, dass Finanzdienstleister seit der Finanzkrise bei vielen einen schlechten Ruf haben und entsprechend kritisch überdacht werden.

Sie sind überzeugt, Kunden mit dem zu ihnen passenden Vermögensberater zusammenbringen zu können. Wie muss man sich dieses Matching vorstellen?

Köppl: Ziel ist die bedarfsorientierte Beratung der Anleger – und nicht der allzu übliche vertriebsorientierte Ansatz. Auf der Seite der Vermögensberater habe ich aufgrund meiner langjährigen Berufserfahrung gute Vermögens- oder Bankberater identifiziert und mir einen Fragebogen vom einzelnen Berater sowie von dessen Gesellschaft ausfüllen lassen. Darin habe ich Themen wie das Portfoliomanagement der vergangenen drei Jahre, Veränderungen im Unternehmen durch Zu- oder Abgänge beim Personal und das Preismodell abgefragt.

Hinzu kamen noch Ausschlusskriterien, wie zum Beispiel das Nehmen von versteckten. Am Ende steht nun eine Auswahl von aktuell rund vier Dutzend Adressen und Beratern. Diese Berater haben über Jahre hinweg gute Arbeit am Kunden abgeliefert. Übrigens habe ich mir in jedem Fall vertraglich zusichern lassen, dass die von mir vermittelten Kunden auch von den von mir geschätzten Beratern betreut werden.

Ist die Liste fix?

Köppl: Der Kreis ist nicht endgültig fix. Gleichzeitig glaube ich nicht, dass ich in den naher Zukunft die Auswahlliste auf 70 oder mehr Berater erweitern werde. In einem zweiten Schritt kommt der Anleger ins Spiel. Mit ihm führe ich ein Erstgespräch, um seine Bedürfnisse herauszufinden. Dafür muss erst einmal geklärt werden, ob ein Anleger einen Berater überhaupt braucht.

Da stehen Sie dann aber doch im Interessenkonflikt. Eine Verneinung wäre ja geschäftsschädigend, da der Anleger nur 200 Euro bei Ihnen lässt.

Köppl: Solche Fälle wird es geben. Das kann man auf den ersten Blick als geschäftsschädigend sehen, aber ich bin überzeugt, dass die so Beratenen Multiplikatoren für weitere Kundschaft sein werden. Welcher Anleger mit einem ansehnlichen Vermögen ist schon mal irgendwo weg- oder weitergeschickt worden. Das prägt sich ein.

Es gibt übrigens eine ganze Menge von Anlegertypen, die keinen Berater benötigen. Das können diejenigen sein, die vergleichsweise kurzfristig wieder an ihr Kapital oder größtenteils selbst ihr Vermögen managen wollen. Oder Anleger, die eher an Tagesgeld und ähnlich konservative Geldanlagen glauben.