Erfolgsfaktor am Kunden Wie finde ich das richtige CRM-System?

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Das CRM aus der Cloud

In Bezug auf Funktionalität sind die CRM-Systeme aus der Cloud in vielen Fällen den stationär installierten Anwendungen absolut ebenbürtig. Dazu kommt, dass Apps für den mobilen Zugriff auf die Daten bei fast allen Anbietern zum Standard gehören.

Der Nachteil dieser Lösung ist die Tatsache, dass die Kundendaten eben auch in der Cloud residieren. Gerade in den Fällen, in denen sensible Daten im Nicht-EU-Raum (zum Beispiel in den USA) gespeichert sind, entstehen gerade im Bereich der Finanzdienstleistung schnell Probleme (Verletzung von EU-Datenschutzbestimmungen).

Bei in der EU oder sogar in Deutschland gehosteten Daten entfällt zwar ein Teil der Problematik, man muss sich aber klar darüber sein, dass die Infrastruktur nicht unter der eigenen Kontrolle steht und es gerade bei kleineren Anbietern wenig Sicherheit gibt, dass die Services auch noch in fünf Jahren angeboten werden.

Dafür entschädigt aber die Tatsache, dass Erstaufsatz und Betrieb erheblich preiswerter sind als die äquivalente Kauflösung. Je nach Anbieter kosten solche Lösungen zwischen 5 und 50 Euro pro Nutzer und Monat. Vielfach kann man die Anbieter ausführlich testen; gelegentlich gibt es auch abgespeckte Angebote für kleine Benutzerzahlen. Anbieterbeispiele: Salesforce.com, Microsoft Dynamics Cloud Version, CAS PIA und WeClapp CRM.

Open Source CRM Systeme

Wem cloudbasierte Systeme zu unsicher und klassische Kauflösungen zu teuer sind, für den stellt der Einsatz eines CRM-Systems auf Open-Source-Basis eine gute Alternative dar. Open Source bedeutet, dass der Quellcode der Anwendungen frei verfügbar und kostenlos ist. Einige Anbieter „veredeln“ diese Basissoftware durch relativ preisgünstige kommerzielle Erweiterungen, um beispielsweise eine bessere Integration in bestehende Office-Produkte wie MS Outlook Synchronisation oder Betriebsprozesse (zum Beispiel Angebotserstellung) herzustellen.

Natürlich stellt auch die Programmierung einer einfachen, selbst erstellten Datenbank-Lösung auf Basis von Standardprodukten wie Microsoft Access eine mögliche Alternative dar. Die Vorteile bestehen in der Unabhängigkeit von Providern sowie in der vollen Ausrichtung auf eigene individuelle Bedürfnisse.

Vor dem Hintergrund der Verfügbarkeit von Open-Source-Systemen ist hier aber die Wahrscheinlichkeit hoch, das „Rad neu zu erfinden“ und einen Aufwand zu betreiben, der im Vergleich zum zusätzlichen Nutzen gegenüber einer Open-Source-Lösung zu hoch ist.

Generell kann der Einsatz einer Open-Source-Lösung oder Eigenentwicklung schon ab einem Benutzer sinnvoll sein. Die Lizenzkosten betragen für ein Open-Source-System und die gewählten Zusatzmodule pro Nutzer und Monat zwischen 0 und 50 Euro.

Die Kosten für eine eigene Lösung  je nach Qualifikation des Entwicklers und der Komplexität der Anforderungen mindestens 5.000 bis 10.000 Euro. Dazu sollte man noch bis zu 1.000 Euro für die jährliche Wartung kalkulieren, um die Software synchron mit dem eigenen Geschäftsmodell weiter zu entwickeln. Bekannteste Open-Source-Anbieter sind SugarCRM und vTiger CRM.