Laut Allianz liegt das Wachstum vor allem an höheren Sparanstrengungen der Haushalte. In Asien und Amerika sorgten auch die Aktienmärkte für einen Vermögenszuwachs. In Westeuropa hingegen trennten sich die Haushalte im dritten Jahr in Folge von Wertpapieren. Die Allianz wertet das als Indiz für die noch nicht verarbeitete Finanzkrise in Europa.
Deutsche scheuen das Risiko
Mit 136 Billionen Euro übertrifft das weltweite Privatvermögen erstmals den Wert aller weltweit an der Börse gelisteten Unternehmen. Außerdem könnten die privaten Haushalte alle Staatsschulden der Welt gleich dreifach tilgen, so Oliver Bäte, Vorstandsvorsitzender der Allianz. „Viele Beobachter werden diese Zahl als Beleg für die viel beschworene Ersparnisflut interpretieren“, ergänzt Michael Heise, Chef-Volkswirt des Versicherers.
In Deutschland legte das private Brutto-Geldvermögen mit 4,2 Prozent etwas langsamer zu. „Angesichts der immer noch höchsten Sparquote in Europa ist diese Entwicklung eher enttäuschend“, so Heise. Das zeige, dass die deutschen Haushalte beim Sparen nach wie vor risikoscheu agierten.
Laut Zahlen der Deutschen Bundesbank stieg das private Geldvermögen von 5,072 Billionen Euro Ende 2014 im ersten Quartal 2015 kräftig auf 5,212 Billionen Euro.